Ein ausgedehnter Wohnungsbrand in Wiesbaden-Dotzheim forderte in der Nacht zu Samstag zwei Schwerverletzte. Drei weitere Personen wurden leicht verletzt. Zwei Mehrfamilienhäuser wurden evakuiert. Eine Brandausbreitung konnte knapp verhindert werden.
Gegen 1:10 Uhr meldeten gleich mehrere Anrufer ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus in der Hollermorgenstraße in Wiesbaden-Dotzheim. Bei Ankunft der ersten Kräfte der Berufsfeuerwehr, die sich gerade auf dem Rückweg von einem anderen Einsatz befanden, schlugen auf der Gebäuderückseite bereits Flammen aus einem Fenster im zweiten Obergeschoss.
Während zwei Rohre im Außenangriff, eins davon über die Drehleiter, das Übergreifen der Flammen auf den hölzernen Dachstuhl verhindern sollten, gingen zwei Trupps unter Atemschutz im Gebäude zur Menschenrettung vor. Sie retteten den Bewohner der Brandwohnung aus dem Treppenraum. Anschließend unterstützten sie die Brandbekämpfung.
Die restlichen Bewohner des betroffenen Bauteils hatten sich bereits auf die Straße gerettet. Da auch die zweite Gebäudehälfte teilweise verraucht war, musste auch diese geräumt werden. Insgesamt kamen acht Atemschutztrupps der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr Dotzheim zum Einsatz.
Seitens des Rettungsdienstes kamen vier Rettungswagen, ein Notarzt sowie die Einsatzleitung Rettungsdienst (LNA und OLRD) zum Einsatz. Sie behandelten insgesamt fünf Verletzte. Zwei von ihnen, darunter der Bewohner der Brandwohnung, kamen mit schweren Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus.
Für die etwa 30 evakuierten Anwohner kam ein Bus der Verkehrsgesellschaft zur Einsatzstelle. Hier konnten sich die Betroffenen im Warmen bis zum Abschluss der Löscharbeiten aufhalten. Die SEG Betreuung sowie die Seelsorge in Notfällen kümmerten sich um die Evakuierten und bereiteten nötigenfalls eine alternative Unterbringung vor.
Die brennende Wohnung war nach rund 45 Minuten gelöscht. Eine umfangreiche Überprüfung von Dach und Dämmung zeigte, dass der Brand kurz vor dem Übergreifen gestoppt werden konnte. Die umfangreichen Nachlösch- und Aufräumarbeiten dauerten mehrere Stunden an. Die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte übernahm den Betrieb des AB-Sozial zur Versorgung der Einsatzkräfte vor Ort.
Die Freiwilligen Feuerwehren aus Kloppenheim, Heßloch und Schierstein besetzten in der Zeit die Feuerwachen 1 und 2. Fast alle Bewohner konnten ihre Wohnungen nach Abschluss der Löscharbeiten wieder betreten. Der Sachschaden wird auf 100.000 Euro geschätzt. Zur Ermittlung der Brandursache nahm die Kriminalpolizei noch in der Nacht die Arbeit vor Ort auf.
