(sst) Gleich zwei neue Tragkraftspritzen- fahrzeuge mit Wassertank versehen ab sofort ihren Dienst in Wiesbaden. Die kleinen, schlagkräften Fahrzeuge verfügen über die nötige Ausstattung für eine Gruppe und bilden zusammen mit einem MTF eine sinnvolle Einheit.
Bereits 2008 wurden zwei TSF-W auf einem Iveco Daily-Fahrgestell bei den Freiwilligen Feuerwehren in Auringen und Dotzheim stationiert (wir berichteten). Die Erkenntnisse aus zwei Einsatzjahren wurden bei der Beschaffung der beiden neuen Tragkraftspritzenfahrzeugen für die Freiwilligen Feuerwehren in Heßloch und Igstadt umgesetzt. So wurden Trittstufen am Fahrzeugheck angebracht, die eine Leiterentnahme erleichtern. Und auch die Beladung wurde an die Bedürfnisse angepasst. Die Mannschaftskabine, die von vielen als zu eng bemängelt wurde, konnte allerdings nicht geändert werden, da die Fahrgestelle wieder durch das Land Hessen beschafft wurden.
Mit einem 1.000 Liter fassenden Wassertank verfügen die TSF-W bereits über mehr Wasser als die bisherigen LF 8/6, die bei vielen Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz sind. Da ein Großteil der Einsätze in der heutigen Zeit Hilfeleistungseinsätze sind, wurden neben Motorkettensäge (mit zwei Schutzausrüstungen) auch Tauchpumpe und Industriesauger verladen. Zum Betrieb der elektrischen Gerätschaften ist ein 3,5 kW-Stromerzeuger verlastet. Die Beleuchtungsgruppe wurde auf 230-Volt-Xenon-Scheinwerfer umgestellt. Auch Verkehrsleitkegel und Solarblitze zur Verkehrsabsicherung sowie Absturzsicherung, Brandfluchthauben und eine Verbandstasche wurden angeschafft. Als Tragkraftspritze ist eine PFPN 10-1000 der Firma Rosenbauer verladen.
Als Fahrgestell dient ein Iveco Daily 65 C mit Doppelkabine. Die Motorleistung beträgt 107 kW beziehungsweise 146 PS bei einem Gesamtgewicht von 6,3 Tonnen. In dem Fahrzeug finden eine Staffel, also sechs Einsatzkräfte Platz. Die Fahrgestelle, die durch das Land Hessen beschafft wurden, kosteten 45.000 € – Für den Aufbau der Firma Adik Fahrzeugbau in Mudersbach (Westerwald, Rheinland-Pfalz), die Ausrüstung und Beklebung musste die Stadt 61.000 € aufwenden. In Igstadt und Heßloch ersetzen die beiden TSF-W jeweils ein LF 8 (Mercedes Benz L 608 D) aus dem Jahr 1986.
Wie auch schon beim Geräteanhänger für die Höhenrettung (FwA-SHRT) und der neuen Drehleiter DLA(K) 23-12, wurde bei der Beklebung die hessische Ausnahmegenehmigung zur Verbesserung der Wahrnehmung von Feuerwehrfahrzeugen genutzt. Diese ermöglicht eine Beklebung von Feuerwehrfahrzeugen nach der DIN 14502-3, die fluoreszierende und retroreflektierende Applikationen zur Verbesserung der Tages- und Nachtsichtbarkeit von Feuerwehrfahrzeugen empfiehlt. Von der Firma design112 in Runkel-Steeden bei Limburg wurden die Fahrzeuge mit einer fluoreszierenden Tagesleuchtfolie versehen. Neben der bereits üblichen Konturmarkierung, wurde das Heck mit einer auffälligen Kontrastbeklebung aus rechts- und linksweisenden, retroreflektierenden Streifen in weiß beklebt.
Links:
- design112: „Flächenverklebung TSF-W Feuerwehr Wiesbaden„