(me) Zu einem Groß- einsatz für Feuerwehr und Rettungsdienst kam es am Freitagabend in einem Wohnblock in Rüdesheim am Rhein. Eine Wohnung im vierten Obergeschoss stand in Vollbrand. Schnell griff das Feuer auf den Dachstuhl über. Rund 100 Rettungskräfte löschten stundenlang und versorgten die Anwohner. Zwei von ihnen und ein Feuerwehrmann wurden leicht verletzt.
Gegen 18:20 Uhr meldeten mehrere Anrufer einen Wohnungsbrand. Da es sich um ein Mehrfamilienhaus handelt und zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Bewohner ins Freie geflüchtet waren, wurden zahlreiche Rettungskräfte mit dem Stichwort “Feuer mit Menschenrettung” alarmiert.
Während die ersten Kräfte des Rettungsdienstes Flammen und Rauch aus dem obersten Stockwerk steigen sahen, hatte die Feuerwehr alle Mühe zum Einsatzort zu kommen. Mehrere Falschparker verzögerten die Anfahrt erheblich. Zum Glück konnten sich inzwischen alle Bewohner des Wohnblocks selbstständig ins Freie retten.
Vorsorglich waren mehrere Rettungswagen und ein Notarzt alarmiert. Zwei Bewohner wurden mit einer leichten Rauchgasvergiftung behandelt. Die weiteren Anwohner kamen vorübergehend in einer Turnhalle unter. Die Feuerwehr versuchte derweil den Brand unter Kontrolle zu bekommen.
Im Innen- und Außenangriff konnte der Brand innerhalb von 30 Minuten weitestgehend unter Kontrolle gebracht werden. Da sich die Flammen jedoch bis in den Dachstuhl ausgebreitet hatten, mussten umfangreiche Nachlöscharbeiten durchgeführt werden.
Hierzu kamen insgesamt 18 Atemschutztrupps zum Einsatz. Feuerwehren aus der Umgebung stellten zusätzliche Atemschutzgeräteträger, die FF-Eltville kam ebenfalls mit dem Gerätewagen Atemschutz. Den Brandschutz in und um Rüdesheim stellte die Feuerwehr Geisenheim sicher.
Die Bewohner der Brandwohnung waren zum Unglückszeitpunkt offenbar nicht daheim. Auch in zwei weiteren Wohnungen, die gewaltsam geöffnet wurden, konnten keine Personen gefunden werden. Erst nach über drei Stunden war der Einsatz beendet.
Als Brandursache vermutet die Polizei derzeit einen Heizlüfter, der entweder durch unsachgemäße Benutzung oder einen technischen Defekt den Brand ausgelöst haben könnte. Die Schadenshöhe wird auf 100.000 Euro beziffert.
Ein Teil der Fotos wurde uns wieder von Fabian Klein (www.rheingau-foto.de) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank für die freundliche Unterstützung!