Ein Wohnhaus in Schierstein brannte in der Nacht komplett nieder. Ein Ehepaar konnte die Feuerwehr aus dem im Vollbrand stehenden Holzhaus nur noch tot bergen. Eine weitere Bewohnerin wurde schwer verletzt. Bis in die Morgenstunden dauerten die Löscharbeiten.
In der Nacht zum Montag wurden Feuerwehr und Rettungsdienst gegen 01:20 Uhr über Notruf zu einem Brand in der Anglergasse in Schierstein alarmiert. Bei Eintreffen der Berufsfeuerwehr Wiesbaden und der Freiwilligen Feuerwehr Schierstein stand das Holzhaus bereits im Vollbrand. Sofort ging ein Trupp unter Atemschutz zur Personenrettung in das Gebäude vor.
Eine 69-jährige Bewohnerin konnte durch eine Polizeistreife aus der Erdgeschosswohnung gerettet werden. Sie wurde mit einer Rauchgasintoxikation in ein Wiesbadener Krankenhaus gebracht. Ein Ehepaar aus dem Dachgeschoss wurde noch in dem Haus vermisst. Der 48 Jahre alte Mann und seine 54-jährige Frau konnte aber durch die Feuerwehr nur noch tot aus dem im Vollbrand stehenden Holzhaus geborgen werden.
Mit sieben Strahlrohren und einem Wenderohr wurde das in Flammen stehende Haus gelöscht. Dazu wurde „Alarmstufe 2“ ausgelöst und neben einem weiteren Löschzug der Berufsfeuerwehr auch die Freiwillige Feuerwehr Biebrich alarmiert, da zahlreiche Atemschutzgeräteträger benötigt wurden. Die Einsatzleitung Rettungsdienst, bestehend aus dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und dem Leitenden Notarzt, koordinierte die Betreuung der Nachbarn durch den Rettungsdienst und die Seelsorge in Notfällen (SiN). 15 Anwohner aus umliegenden Häusern wurden vorsorglich evakuiert.
Aufgrund des großen Zerstörungsgrades des Feuers konnten die Brandursachenermittler der Polizei erst am Mittwoch das Gebäude komplett betreten. Nach den Ermittlungen brach der Brand wahrscheinlich im Bereich der Couch im Dachgeschoss aus. Elektrische Geräte, die ursächlich für den Brand gewesen sein könnten, wurden zur Untersuchung an einen Sachverständigen übergeben. Auch eine Zigarette könnte Brandursache gewesen sein. Ein Rauchmelder hätte das Ehepaar, dass höchst wahrscheinlich im Schlaf durch die Rauchgase erstickt ist, wohl retten können.
Der Gesamtschaden wird auf 400.000 Euro geschätzt. Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren aus Schierstein, Biebrich und Frauenstein waren bis in die Morgenstunden mit den Löscharbeiten beschäftigt. Die verwaisten Feuerwachen der Berufsfeuerwehr wurden bis dahin durch die Freiwilligen Feuerwehren Frauenstein, Kastel und Bierstadt besetzt.
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