In der Nacht zum Dienstag brannte ein Wohnhaus in Hünstetten-Oberlibbach komplett aus. Die Bewohnerin konnte sich dank ihrem Rauchmelder rechtzeitig retten. Die Löscharbeiten zogen sich jedoch über Stunden hin.
Gegen 20:20 Uhr meldete die 71 Jahre alte Bewohnerin des kleinen Wohnhauses in Oberlibbach das Feuer in ihrem Haus. Offenbar war die Frau, die sich schon zu Bett gelegt hatte, durch den installierten Rauchmelder auf den Brand aufmerksam geworden und konnte sich selbst ins Freie retten.
Bei Ankunft der ersten Feuerwehrkräfte drang bereits dichter Qualm aus dem Gebäude. Die Bewohnerin musste mit einer leichten Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Im Gebäude stellten die Einsatzkräfte fest, dass sich das Feuer im Dachbereich ausgebreitet hatte. Eine Orientierung und Übersicht im Gebäude fiel aufgrund der komplexen Bauweise und Verrauchung äußerst schwierig.
So wurden neben der Drehleiter der Feuerwehr Idstein mehrere Feuerwehren mit Atemschutzgeräteträgern nachalarmiert. Auch die Betreuungsgruppe des ASB kam zur Einsatzstelle, um die Helfer bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt mit warmen Getränken zu versorgen. Die Löscharbeiten gestalteten sich nicht nur aufgrund der Kälte weiterhin schwierig.
Über die Drehleiter konnte der Brand nicht effektiv bekämpft werden und ein Innenangriff wurde aufgrund der unübersichtlichen Bauweise und Einsturzgefahr der Decke abgebrochen. Die Einsatzkräfte schufen Löcher in der Außenwand, über die Löschwasser in den Dachstuhl gebracht werden sollte.
Dennoch züngelten immer wieder Flammen aus dem Dach und die dichte Rauchentwicklung ließ kaum nach. Gegen Mitternacht konnten einige Kräfte abgezogen werden, um sie für einen späteren Einsatz zurückzuhalten. Zudem war der Außenangriff ohne Atemschutz möglich.
Kurz darauf mussten die Feuerwehrleute den Entschluss fassen, das Haus mit einem Bagger einzureißen und so die brennenden Bereiche offen zu legen. Erst am frühen Morgen war der Brand gelöscht, sodass alle Kräfte einrücken konnten.
Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf über 100.000 Euro. Brandursachenermittler haben die Arbeit vor Ort aufgenommen.
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