Bei Sondierungsarbeiten für das neue Wohngebiet „Bierstadt-Nord“, das am Bierstadter Ortsrand nördlich der Siedlung Wolfsfeld entsteht, wurde am Mittwoch auf dem 15,2 Hektar großem Plangebiet eine Weltkriegsbombe gefunden. Die Entschärfung wurde am Donnerstagabend durchgeführt. Hierzu war eine große Evakuierung im Radius von 700 Metern notwendig. Fast 3.000 Bewohner in der Sperrzone mussten ihre Wohnungen verlassen. Ab 17:45 Uhr wurde die B455 im Bereich Bierstadt gesperrt, da diese durch die Sperrzone verläuft.
Am Donnerstagmorgen wurde in den frühen Stunden mit der Evakuierung vom Altersheim in der Meißener Straße begonnen. Viele Rettungsdienstorganisationen aus Wiesbaden und anderen Landkreisen verbrachten die Bewohnerinnen und Bewohner aus den zwei Heimen in die umfunktionierte Sporthalle der Theodor-Fliedner-Schule in Bierstadt. Bereits in den Abendstunden vom Mittwoch wurden viele Betten aus den HELIOS Kliniken Wiesbaden und Bad Schwalbach mit Unterstützung der Feuerwehr in die Sporthalle gebracht. Viele Bewohner aus dem Altersheim sind nicht mehr gehfähig und teilweise auch im Wachkoma, sodass diese eine besondere Betreuung benötigen.
Eingeschränkt gehfähige oder nicht mobile Personen, die im Evakuierungsbereich wohnen und einen Transport zu den Betreuungsstellen oder eine Verlegung in eine Klinik benötigten, konnten sich beim eingerichteten Bürgertelefon melden. Ihnen wurde dann von den Rettungsdienstorganisationen geholfen, dass sie in Notunterkünfte verbracht wurden.
Nachdem bis 13:00 Uhr die Sperrzone geräumt sein sollte, kontrollierte die Polizei gemeinsam mit der Feuerwehr alle Wohnungen innerhalb des Bereiches. Nachdem alle notwendigen Maßnahmen getroffen waren, konnte bereits eine Stunde vor dem ursprünglich geplanten Start der Entschärfung schon um 18:00 Uhr begonnen werden. Diese verlief komplikationsfrei, sodass um 18:30 Uhr Entwarnung gegeben werden konnte. Gegen 19:00 Uhr durften alle Bewohner aus der Sperrzone wieder zurück in ihre Wohnungen zurück.
Bürgermeister Dr. Franz zieht positive Bilanz der Bombenentschärfung
„Ich bin erleichtert, dass alles so problemlos und schnell verlaufen ist und die beteiligten Behörden mit den Feuerwehren und den Rettungs- und Hilfsdiensten gewohnt professionell Hand in Hand gearbeitet haben“, zeigt sich Bürgermeister und Ordnungsdezernent Dr. Oliver Franz zufrieden mit dem gelungenen Ablauf der Evakuierung und Entschärfung. Die Evakuierung konnte zügig abgeschlossen werden. Alle Bürgerinnen und Bürger waren kooperativ und haben zur vorgegeben Zeit ihre Wohnungen verlassen. Auch die Bürogebäude konnten fristgerecht geräumt werden. Nach der erfolgreichen Entschärfung der Weltkriegsbombe lief auch die Rückführung der Bewohner der Pflege- und Altenwohnheime problemlos. Bis etwa 23:00 Uhr waren die Rettungs- und Hilfsdienste mit dem Rücktransport beschäftigt. Der letzte Heimbewohner wurde um 23.30 Uhr zurückgebracht.
Dr. Oliver Franz dankt allen 350 Helferinnen und Helfern der beteiligten Behörden, dem Kampfmittelräumdienst des RP Darmstadt, der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, allen beteiligten städtischen Ämtern, der ESWE, der amerikanischen Garnison, den Freiwilligen Feuerwehren, der Landespolizei, den Rettungs- und Hilfsdiensten von Deutschem Roten Kreuz, Johanniter Unfallhilfe, Arbeiter-Samariter-Bund, Malteser Hilfsdienst, der Seelsorge in Notfällen, der DLRG, dem THW, und der Helios HSK für die zur Verfügung Stellung der Betten, und den umliegenden Städten und Landkreisen herzlich für die reibungslose Zusammenarbeit.
