Ein Großbrand hat in der Nacht zu Montag in Rüdesheim 88 Holzbuden zerstört. Das Feuer brannte auf einem alten Werksgelände und ist vermutlich vorsätzlich gelegt worden. Die Feuerwehren aus Rüdesheim und Eltville waren die ganze Nacht im Einsatz.
Der „Weihnachtsmarkt der Nationen“ ist in Rüdesheim jedes Jahr eine Attraktion. Außerhalb der Weihnachtszeit stehen die Holzhütten dicht aneinander auf dem ehemaligen Gelände der Firma Asbach.
Von dort meldeten kurz vor Mitternacht Anrufer ein Feuer, weshalb zuerst ein Kleinalarm für die Feuerwehr Rüdesheim ausgelöst wurde. Aufgrund steigender Notrufzahlen und den weit sichtbaren Feuerschein wurde die Alarmstufe jedoch schnell erhöht.
Als die ersten Einsatzkräfte am Ortsrand ankamen, brannten bereits ca. 50 Holzhütten mitten auf dem Hof. Ein Herankommen an die Hütten war sehr schwer, da diese dicht aneinander gestellt und mit Zäunen und Toren gesichert waren.
So beschränkten sich die Einsatzkräfte darauf die Brandausbreitung auf die Holzhütten zu begrenzen und die anliegenden Lagerhallen, Wohnhäuser und ein Hotel zu schützen. Mit insgesamt zehn Rohren gelang es Stück für Stück die Flammen von allen Seiten einzudämmen.
Dafür kamen weitere Ortsteilwehren aus Rüdesheim und die Feuerwehr Eltville mit dem GW-Atemschutz und einem Messfahrzeug zum Einsatz. Die Wasserversorgung konnte mit diversen Hydranten und aus dem Rhein sicher gestellt werden.
Aufgrund der hohen Temperaturen und erhöhte Luftfeuchtigkeit mussten im Einsatzverlauf 3 der rund 75 eingesetzten Feuerwehrleute vom Rettungsdienst behandelt werden. Sie kamen vorsorglich mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus, das sie kurz darauf wieder verlassen konnten.
Nach über einer Stunde war das Feuer so weit gelöscht, dass Einsatzkräfte unter Atemschutz weitere Glutnester suchen und ablöschen konnten. Mit einem Radlader des örtlichen Bauhofs wurde der Brandschutt auseinander gezogen.
Die Kriminalpolizei nahm noch vor Ort die Ermittlungen auf. Nicht zuletzt da aus einem parkenden Auto Benzin abgezapft wurde, gehen die Spezialisten von Brandstiftung aus. Daher bitte die Polizei dringend um Ihre Hilfe: Wenn Sie in der vergangenen Nacht rund um den Brandort verdächtige Beobachtungen gemacht haben, setzen Sie sich bitte mit der Polizei unter 0611 345-0 in Verbindung.
Die Höhe des Sachschadens kann noch nicht beziffert werden, wird aber vermutlich im sechsstelligen Bereich liegen. Von den 93 abgestellten Holzbuden blieben nur fünf Stück unbeschädigt.
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