Leichtsinn in Verbindung mit einer illegalen Feuerstelle im Wald waren am Dienstag offenbar die Ursache für einen stundenlangen Einsatz der Feuerwehren aus Wiesbaden und Taunusstein. Unterhalb des Jagdschloss Platte brannten über 2500m² Wald abseits der befahrbaren Wege. Da am Abend noch eine zweite Brandstelle in dem Bereich aufflammte, musste die Feuerwehr erneut anrücken.
Gegen 12 Uhr bemerkte ein Forstmitarbeiter den entstehenden Waldbrand in einer Lichtung am Rand eines Kiefernwaldes im Bereich “Platte”. Dort befindet sich auch eine illegale Feuerstelle, die zu dem Zeitpunkt bereits verlassen war. Da sich das Feuer bei der anhaltenden Trockenheit rasend schnell ausbreitete, folgten schnell weitere Notrufe aus der Umgebung. Die Rauchsäule war auch aus Mainz deutlich sichtbar.
Nachdem die Feuerwehr einen Weg in die Nähe des Brandes gefunden hatte, mussten bei hoch sommerlichen Temperaturen rund 150 Meter Schläuche bergauf zur Einsatzstelle gelegt werden. Gemeinsam mit der Feuerwehr Taunusstein wurde der Brand mit sechs C-Rohren von zwei Seiten aus bekämpft. Zur Erkundung unterstützte ein Polizeihubschrauber aus der Luft.
Auf etwa 50 x 70 Metern brannte die Schonung sowie mehrere Nadelbäume. Aufgrund drehender Winde in Verbindung mit Staubaufwirbelungen mussten die Einsatzkräfte immer wieder kurzzeitig unter Atemschutz arbeiten. Nach etwa fünf Stunden war der Brand endgültig gelöscht. Die Berufsfeuerwehrwachen 1 und 2 wurden durch Freiwillige Feuerwehren besetzt. Vor Ort unterstützten die Freiwilligen Feuerwehren aus Dotzheim und der Stadtmitte die Kräfte der Berufsfeuerwehr sowie der Feuerwehr Taunusstein.
Gegen 18 Uhr bemerkten Forstmitarbeiter bei der veranlassten Kontrolle eine zweite Brandstelle, die vermutlich durch Funkenflug unweit der ersten Brandstelle entstanden ist. Erneut rückte die Feuerwehr an und musste umfangreiche Löscharbeiten durchführen.
Gemäß Waldbrandkonzept kamen diesmal neben der Berufsfeuerwehr sowie der Feuerwehr Taunusstein auch die Freiwilligen Feuerwehren Stadtmitte, Breckenheim, Kloppenheim, Medenbach, Nordenstadt, Sonnenberg, Biebrich und Erbenheim mit Tanklösch- und Schlauchfahrzeugen zur Einsatzstelle. Wie beim vorherigen Einsatz wurde Löschwasser im Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen zur Einsatzstelle gebracht.
Durch das Abdecken mit Schaum konnte der Brand nach vier Stunden endgültig gelöscht werden. Zur Sicherheit blieb eine Leitung vor Ort liegen. Forst und Polizeihubschrauber kontrollierten die Brandstelle die gesamte Nacht über.
Noch ist unklar, wer wann die illegale Brandstelle in Betrieb genommen hat. Aktuell sind alle offenen Feuer sowie das Rauchen in oder an Wäldern streng verboten – auch an sonst legalen Grillplätzen.
