Vergangene Woche fanden von Dienstag bis Donnerstag Vorträge zur aktuellen Studie zur Gefährdung durch Kohlenmonoxid (CO) im Einsatz statt. Hierzu hatte Marco Pfeuffer als Beauftragter für die Studie einen hochkarätigen Dozenten von der Berufsfeuerwehr Wien zur Seite bekommen. Wie der Zufall es wollte, gab es am Montag und Freitag zwei Fälle, die die Gefahr von CO deutlich aufzeigen.
Die Vorträge stießen auf großen Zuspruch. Insgesamt konnten 236 Zuhörer/-innen gezählt werden. Darunter natürlich Personal von Berufsfeuerwehr und Rettungsdienst, die derzeit mit den Warngeräten testweise im Dienst sind und „von denen der Aussagewert der Studie abhängt“, wie Pfeuffer in seinem Vortrag erklärt.
Den Hauptteil des Vortrags hält jedoch ein Kollege der Feuerwehr Wien. Richard Pyrek ist Inspektionsrauchfangkehrer dort und hat sich seit einigen Jahren mit der Gefahr durch Kohlenmonoxid beschäftigt. Er erklärte drei Tage lang warum CO so gefährlich ist, wo es auftritt und wie es wirkt. Auch die Behandlungsmethoden waren ein Thema. Hier konnte Michael Kemmerer vom Druckkammerzentrum Wiesbaden aufzeigen, dass die Behandlung in der Druckkammer das gefährliche Nervengift bis zu zehn mal schneller aus dem Blut „wäscht“ als jede andere Behandlung.
Im Rahmen der Vorträge erhielten alle Zuhörer die Gewissheit, dass die Gefahr durch Kohlenmonoxid größer ist, als von vielen bisher vermutet. Wie groß sie wirklich ist, wird die Studie hierzu noch zeigen, wobei auch jetzt schon zahlreiche Fälle durch die CO-Warnmelder bekannt wurden, die so wohl meist nicht bemerkt worden wären.
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Vielen Dank an Richard Pyrek, Michael Kemmerer und die Familie aus Oppenheim für die hervorragende Zusammenarbeit!
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- Gefährdung durch Kohlenmonoxid: Eindeutiges Ergebnis der Studie der Feuerwehr Wiesbaden
Downloads:
- MMH-Studie: „Gefährdung durch Kohlenstoffmonoxid an der Einsatzstelle“ (PDF)
Studienbericht mit einer Gefährdungsanalyse durch Kohlenstoffmonoxid an der Einsatzstelle inkl. Empfehlung zur Ausstattung von Einsatzkräften und Abwicklung von Einsätzen mit erhöhtem Kohlenstoffmonoxidgehalt in der Atmosphäre. - Fachempfehlung des DFV: “Rahmenempfehlung zu Einsätzen bei Verdacht auf einen CO-Notfall innerhalb von Räumlichkeiten“ (PDF)
- Info-Broschüre für Haushalte: „Gefahr durch CO – Kohlenstoffmonoxid“ (PDF)