(sst) Am Samstag fand auf dem Fort Biehler eine groß angelegte Übung von Rettungsdienst, Notärzten und Feuerwehr statt. Rund
Kurz nach 7 Uhr starteten am Samstagmorgen bereits die Vorbereitungen. Insgesamt 46 Katastrophenschutzverpflichtete der Freiwilligen Feuerwehren hatten sich an der Feuerwache 2 in Kastel eingefunden. Mit dem Bus der Feuerwehr wurden sie zum Übungsgelände „Fort Biehler“, das an der B455 zwischen Erbenheim und Kastel liegt, gefahren. Hier wartete bereits das RUD-Team (Realistische Unfall-Darstellung) der Johanniter Unfallhilfe, um die Verletztendarsteller realistisch zu schminken.
Nachdem alle Vorbereitungen getroffen und die Verletzten und Dummies positioniert waren, konnte die Übung um 10 Uhr beginnen. Als der erste Rettungswagen eintrifft, erwartet ihn ein Bild des Grauens: In einem PKW sind vier Menschen eingeklemmt, unter einem Bus steckt eine Person fest. 24 Verletzte schreien in einem Bus um Hilfe, rund um die Unfallstelle liegen mehrere Personen teils schwerverletzt. Andere laufen verstört umher.
Hilfeschreie durchbrechen die Stille am Fort Biehler. Während die Besatzung des Rettungswagens sich um erste Personen kümmert, trifft der Rüstzug der Berufsfeuerwehr ein. Schnell wird klar, dass ein Großaufgebot an Rettungsmitteln nötig ist. Fast ununterbrochen tönt das Martinshorn. Immer mehr Rettungswagen treffen an der Unfallstelle ein – ebenso der OLRD, der LNA, die Freiwillige Feuerwehr Kastel und mehrere Schnelleinsatzgruppen des Rettungsdienstes. Es werden Verletztensammelstellen eingerichtet: Schwerverletzte, Mittelschwerverletzte, Leichtverletzte und Tote. Hier werden die Verletzten nach einer Sichtung abgelegt und versorgt. Die Verletzungen reichen von Prellungen über Schnittwunden bis hin zum Polytrauma oder Darmaustritt. Währenddessen verschaffen sich Feuerwehr und Rettungsdienst einen Zugang zu den Menschen im Bus.
Einige leichtverletzte Personen können den Bus selbst verlassen. Andere müssen mit Krankentragen, Vakuummatratzen oder purer Muskelkraft aus dem Bus geholt werden. Gleichzeitig werden die vier im PKW eingeklemmten Personen mit hydraulischem Rettungsgerät befreit. Immer wieder verlassen Rettungswagen das Übungsgelände, während andere Rettungswagen am Ort der Katastrophe eintreffen. Die Verletzten werden je nach schwere ihrer Verletzung nach und nach abtransportiert. Dazu trifft auch der Rettungshubschrauber Christoph 77 ein.
Knapp drei Stunden nach Übungsbeginn waren nahezu alle Verletzten abtransportiert und die Übung konnte beendet werden. Nachdem das Übungsgelände aufgeräumt war, kehrten alle eingesetzten Kräfte und Verletztendarsteller zur Feuerwache 2 zurück. Zum Abschluss erwartete hier alle ein Mittagessen.
Ziel der Übung sollte vor allem die „Ordnung des Raumes“ und die Kommunikation an der Einsatzstelle und zwischen Einsatzleitung und Leitstelle sein. Die Übungsleitung zeigte sich sichtlich zufrieden mit der Übung: „Die Ordnung des Raumes hat hervorragend geklappt und auch der Betreuungsbus hat sich bewährt“. Eine genaue Aussage, ob die Übung erfolgreich war, kann aber erst nach einer Auswertung mit den Übungsteilnehmern und Beobachtern erfolgen.