(me) Ein Brand in einer Werkstatt auf einem Schrottplatz nahe dem Künstlerviertel beschäftigte die Feuerwehr Wiesbaden am Mittwochabend über drei Stunden lang. Aufgrund der enormen Hitze konnte sich das Feuer fast unbemerkt in der Zwischendecke ausbreiten. So musste das Dach großflächig geöffnet werden.
Gegen 20:45 meldeten zahlreiche Anrufer eine starke Rauchentwicklung und Feuer im Bereich eines Schrottplatzes in der Aßmannshäuser Straße. Bereits auf der kurzen Anfahrt konnten die Kräfte der Berufsfeuerwehr der Rauchwolke folgen. Als sie an der Einsatzstelle ankamen, schlugen die Flammen bereits aus einem Tor der Werkstatt, in der auch ein PKW auf einer Hebebühne brannte.
Da überall dichter Qualm aus der Halle drang, wurde die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte nachgefordert, die mit allen vier Fahrzeugen anrückte. In der ersten Angriffsphase wurden drei C-Rohre mit zwei Atemschutztrupps vorgenommen. Nach kurzer Zeit zeigte sich, dass die Flammen sich hauptsächlich auf den Bereich des PKW beschränkten. Durch das rundum geschlossene Dach konnte sich jedoch eine enorme Hitze entwickeln, bei der sich sogar die Dachrinne verflüssigte.
Eine Person wurde dem Rettungsdienst mit leichten Brandverletzungen übergeben. Der 35-Jährige gab an, dass sich ein defekter Akku einer Bohrmaschine plötzlich Feuer gefangen habe. Die Polizei stellte die Bohrmaschine sicher und ermittelt derzeit die Brandursache. Nachdem der Brand an sich gelöscht war, wurde die Halle mit der Wärmebildkamera kontrolliert.
Dabei stellte sich heraus, dass im Dachbereich über der Brandstelle noch eine starke Hitze herrschte. Die Ursache war schnell gefunden: Arbeiter hatten Rigipsplatten als Decke gebaut, die dem Brand standhielten. Im Hohlraum zwischen Dach und Rigipsplatten herrschte eine enorme Hitze, die Teile der Verkleidung und Dämmung in Brand setzte.
So waren selbst nach zwei Stunden noch Flammen in der Zwischendecke zu sehen. Nachdem Versuche mit einem Einreißhaken von unten durch die Platten zu stoßen misslungen waren, wurde das Dach von oben mit Äxten und Sägen großflächig geöffnet. Um auch die letzten Glutnester endgültig zu erreichen, wurde die Zwischendecke zum Teil mit Schaum geflutet.
Kurz nach Mitternacht erst konnten alle Einsatzkräfte einrücken. Der Sachschaden wird derzeit auf rund 50.000 Euro geschätzt.