(me) Nur zwei Tage nach den tödlichen Schüssen in Rüsselsheim gab es am Donnerstagabend erneut einen nicht alltäglichen Einsatz für die Rettungskräfte im Kreis Groß-Gerau: In einem Mehrfamilienhaus in Raunheim wurde Buttersäure verschüttet.
Gegen
Mittlerweile verbreitete sich ein strenger Geruch nach faulen Eiern und Erbrochenem rund um das Mietshaus. Mit Atemschutz und Fluchthauben wurden alle Erwachsenen über das Treppenhaus ins Freie gebracht. Vier Kinder, darunter zwei Säuglinge, wurden über die Drehleiter der Feuerwehr Rüsselsheim gerettet, um ihnen den Weg durch das kontaminierte Treppenhaus zu ersparen. Alle Betroffenen klagten über Übelkeit, Hals- bzw. Kopfschmerzen und Augenreizungen. Auch eine Feuerwehrfrau musste kurzfristig in einer Augenklinik behandelt werden.
Die Feuerwehr nahm inzwischen mit leichten Chemikalien- schutzanzügen Proben der bis dahin unbekannten Flüssigkeit. Wie viel davon im Treppenhaus war, ist unklar, da die Bewohner zunächst eigenständig mit Wasser und Lappen versuchten, den Gefahrstoff zu entfernen.
Eine Probe der Flüssigkeit wurde mit Sondersignal nach Darmstadt zur Firma Merck gefahren, die innerhalb kürzester Zeit für Aufklärung sorgen konnte: Buttersäure (ätzend für Haut und Schleimhäute und äußerst geruchsintensiv) wurde offenbar im Treppenhaus verschüttet. Zeugenaussagen zufolge könnte es sich um einen Anschlag gehandelt haben – von einem Nachbarschaftsstreit redet man. Die Polizei sucht nach einem ca. 2 Meter großen Mann, der das Haus mit zwei auffälligen Spritzflaschen verlassen haben soll. Er ist etwa
Während der Belüftungsmaßnahmen entdeckten die Einsatzkräfte noch einzelne Stellen entlang des Gehwegs, an dem das Gefahrgut in kleinen Mengen gefunden wurde. Auch die Kanalisation und umliegende Zisternen wurden vorsorglich kontrolliert – hier konnten keine Auffälligkeiten gefunden werden.
Erst gegen 2:
Links: