Die gleichzeitige Ausschreibung und Beschaffung von vier baugleichen Drehleitern für die Feuerwehren aus Idstein, Hattersheim, Hofheim und Eppstein führte zu einer Einsparung von rund 30.000 Euro pro Stadt, ohne dabei Kompromisse bei Ausstattung und Funktionalität eingehen zu müssen.
Seit Ende 2013 stand fest, dass die Feuerwehren Idstein (Rheingau-Taunus-Kreis), Hattersheim, Hofheim und Eppstein (alle Main-Taunus-Kreis) aus unterschiedlichen Gründen neue Drehleitern beschaffen müssen. Im Falle der Feuerwehr Idstein war die aktuelle Drehleiter zu dem Zeitpunkt bereits über 24 Jahre im Dienst und nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Am häufigsten kommt die Drehleiter zum Einsatz, um verletzte oder erkrankte Personen schonend aus ihrer Wohnung zu transportieren, oder bei einem Brand eine schnelle Rettung aus großen Höhen oder Tiefen zu gewährleisten, an denen tragbare Leitern nicht mehr zum Einsatz kommen können.
Genau hier stieß die bisherige Technik in den vergangenen Jahren jedoch häufig an ihre Grenzen, wie der Idsteiner Stadtbrandinspektor Werner Volkmar erläutert: Bei enger Bebauung, wie in der Idsteiner Altstadt, aber auch auf den umliegenden Ortschaften häufig vorhanden, ist der Aktionsradius immer wieder nicht ausreichend. Vor allem aber können Korb und Tragehalterung mit maximal 180 Kilogramm belastet werden – ein Gewicht das bei immer mehr Einsätzen zum Teil deutlich überschritten wird.
Die vier neuen Drehleitern wurden europaweit ausgeschrieben und die Firmen Rosenbauer / Metz haben im Mai 2015 den Zuschlag erhalten. Die neuen Fahrzeuge erfüllen alle gestellten Anforderungen und übertreffen die Leistungsfähigkeit der bisherigen Leitern in zahllosen Punkten: Die wesentlichste und auch offensichtlichste Neuerung ist sicherlich der zusätzliche Gelenkarm, der nicht nur den Aktionsradius vergrößert und damit die Einsatzmöglichkeiten in der Altstadt deutlich verbessert. Auch kann über Giebel und Hindernisse hinweg durch die zusätzliche Bewegungsrichtung gearbeitet erden. Der Korb ist nun statt mit 180 kg mit bis zu 500 Kilogramm belastbar und deutlich geräumiger. So können zukünftig Notarzt und Rettungsdienst den Patienten während der Rettung aus dem Korb betreuen. Bei Brandeinsätzen finden bis zu fünf Personen Platz im Korb. Und natürlich sorgen zahllose technische Neuerungen für einen noch schnelleren und sicheren Ablauf der Einsätze.
Um auch im Einsatz die neuen Funktionen perfekt nutzen zu können, will die neue Technik auch gelernt werden. Im Dezember 2015 wurden die neuen Drehleitern ausgeliefert und seitdem läuft die Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehrmänner und -frauen. Gut 20 Maschinisten der Idsteiner Feuerwehr wurden in zweitägigen Seminaren durch die Spezialisten des Herstellers Rosenbauer geschult. Darüber hinaus seien 40 Einsatzkräfte für den Einsatz im Korb der Leiter ausgebildet worden. Weit mehr als 500 Ausbildungsstunden seien so seit der Auslieferung an der Drehleiter geleistet worden. Die Idsteiner Wehrführer Markus Enders und sein Stellvertreter Sebastian Härig zeigen sich zuversichtlich, dass das neue Fahrzeug bereits Ende Februar auch offiziell in den Einsatzdienst übernommen werden kann. Bis dahin rücke weiterhin das bisherige Fahrzeug zu Einsätzen aus.
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