Verkehrschaos nach Gefahrgutunfall auf der A3 bei Idstein – 9 Stunden Sperrung wegen Explosionsgefahr

Gefahrgutunfall A3 bei Idstein 12.10.07(me) 49 Fässer einer hochentzündlichen und –explosiven Flüssigkeit sorgten am Freitagabend und in der Nacht für ein Verkehrschaos rund um Idstein. Ein LKW hatte sie verloren, nachdem er erst in eine Böschung und dann in die Mittelleitplanke raste. Rund 100 Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren, des THW und der Werkfeuerwehr InfraServ aus Höchst waren über zehn Stunden im Einsatz.

Gegen 15 Uhr befuhr ein österreichischer Sattelzug die A3 aus Richtung Köln. In einer Gefällstrecke zwischen den Anschlussstellen ‚Bad Camberg’ und ‚Idstein’ geriet das Gespannt aus noch ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn ab und fuhr einen Teil der Böschung hinauf. Hierbei riss bereits ein Teil des Aufliegers. Anschließend krachte der LKW in die Mittelleitplanke, wo er schließlich zum stehen kam. Bei dem Unfall verlor, der als Gefahrguttransporter gekennzeichnete Sattelzug, seine Ladung, die sich auf der gesamten Richtungsfahrbahn verteilte.Gefahrgutunfall A3 bei Idstein 12.10.07Geladen hatte er, neben ungefährlichen Granulaten, den Gefahrstoff „Diisopropylether“, der nicht nur leicht entzündlich und hochexplosiv ist, sondern bei Berührung auch zur Bewusstlosigkeit oder Hautreizungen führen kann. Von den 49 heruntergefallenen Fässern schlugen 22 Leck und liefen teilweise komplett aus. Die ersten Feuerwehrkräfte vor Ort haben schnell gehandelt und sofort Spezialkräfte zur Bergung nachgefordert. Der leichtverletzte Fahrer hatte sich bereits aus seinem Führerhaus befreit und die Feuerwehr wusste schnell über die verlorene Ladung bescheid. Bis zum Eintreffen weiterer Kräfte konnten sie also nur die umgestürzten, Leck geschlagenen, Fässer wieder aufrichten und den Brandschutz sicherstellen.
Gefahrgutunfall A3 bei Idstein 12.10.07Zur Bergung der Gefahrgutfässer wurden das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS) der Werkfeuerwehr InfraServ aus Frankfurt/Höchst in Anspruch genommen. Mit Spezialkräften und Sonderfahrzeugen zur Gefahrgutbergung konnte ein möglichst sicherer Abtransport des Gefahrguts gewährleistet werden. Auch die THW-Ortsverbände Limburg und Idstein wurden an die Einsatzstelle alarmiert. Sie leuchteten die Unfallstelle mit sogenannten „Power-Moons“ und einem Beleuchtungsanhänger aus und transportierten die geborgenen Fässer von der Unfallstelle auf ein Transportfahrzeug der Werkfeuerwehr. Hierfür wurde der Radlader des THW benutzt, der unter Atemschutz gefahren werden musste.
Auch sonst arbeiteten die Hilfsorganisationen Hand in Hand: Da die Bergung der Fässer nur unter Atemschutz möglich war, wurden gleichzeitig mehrere Atemschutztrupps verschiedener Feuerwehren und auch des THW eingesetzt. Mit den Monitoren zweier TLF und einem Schaumrohr wurde der Brandschutz vorsorglich sicher gestellt. Da die Gefahrenlage nicht 100%-ig klar war und die Auswirkungen einer möglichen Explosion nicht absehbar waren, wurde auch die parallel verlaufende ICE-Strecke für über zwei Stunden gesperrt.Gefahrgutunfall A3 bei Idstein 12.10.07 Ein Messtrupp der Feuerwehr Eltville überprüfte durchgehend die Gefahrenlage. Für die Verpflegung der Einsatzkräfte sorgte ein Team des ASB, das vor Ort warme Speisen und Getränke zur Verfügung stellte. Experten der unteren Wasserbehörde konnten an der Unfallstelle zum Glück keine Gefährdung für Erdreich bzw. die angrenzenden Wasserwege feststellen.
Erst nach 21 Uhr konnte zumindest der Standstreifen auf der Gegenfahrbahn für den Verkehr wieder freigegeben werden. Bis zu diesem Zeitpunkt staute sich der der Verkehr auf den Autobahnen in beide Richtungen in fast 25 km Länge. Wer auf die Umleitungsstrecken zwischen Niedernhausen und Bad Camberg auswich, hatte noch größere Probleme: Gefahrgutunfall A3 bei Idstein 12.10.07Auf der B417 staute sich der Verkehr über 10 km und an der B275 fast 12 km lang – auf den Landstraßen stand der Verkehr teilweise stundenlang, ohne dass es ein Vor oder Zurück gab.
Nachdem um 02:17 Uhr die Unfallstelle endlich komplett geräumt war, löste sich auch der Stau auf. Viele Fahrzeugführer waren jedoch zwischenzeitlich eingeschlafen und mussten von der Polizei geweckt werden. Auch viele Auffahrunfälle oder heißgelaufene Motoren behinderten den Verkehr auf der Autobahn und den Landstraßen. Der Fahrer des Sattelzugs wird derzeit noch im Krankenhaus behandelt. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund 140.000 €.

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