(sst) Am Kaiser-Friedrich-Ring passieren die meisten Unfälle im Wiesbadener Stadtgebiet. Dies hat eine Untersuchung des Amtes für Statistik und Stadtforschung ergeben, die Ordnungsdezernentin Birgit Zeimetz-Lorz (CDU) letzte Woche präsentierte. Dennoch ist nicht der Ring, sondern die Dotzheimer Straße am gefährlichsten: Hier wurden die meisten Menschen bei Unfällen verletzt (184).
Die Untersuchung bezieht sich auf die Jahre 2006 und 2007. Eine richtige Unfallanalyse sei erst zu diesem Zeitpunkt möglich gewesen, da die Polizei früher in ihren Unfallberichten, die den Statistikern zur Verfügung gestellt werden, keine genauen Ortsangaben machte, sagte Dieter Butz, Mitarbeiter des Amtes.
Insgesamt ereigneten sich in den beiden Jahren in Wiesbaden 3044 Unfälle im Straßenverkehr, bei denen 3029 Personen verunglückten. 16 Menschen starben, 312 wurden schwer verletzt. Unter den Unfallbeteiligten waren 220 Kinder (unter 18 Jahren) und 466 Senioren (über 65 Jahren).
Nach dem Kaiser-Friedrich- Ring, wo in den beiden Jahren 139 Unfälle passierten, krachte es am meisten in der Dotzheimer Straße (120), in der Mainzer Straße (102), der Schiersteiner Straße (94) und der Biebricher Allee (81). Hauptursache war Missachtung der Vorfahrt, gefolgt von überhöhter Geschwindigkeit. Die gefährlichsten Kreuzungen sind Dotzheimer Straße/Kurt-Schumacher-Ring/Loreleiring (36 Unfälle), gefolgt von Kaiser-Friedrich-Ring/Ringkirche/Rheinstraße (30) sowie Klarenthaler Straße/Kurt-Schumacher-Ring und Erich-Ollenhauer-Straße/Saarstraße (jeweils 27). Untersucht wurde auch, wie sich die Unfälle auf die Wiesbadener Stadtteile verteilen. Die höchsten Unfallzahlen (mehr als 180 in zwei Jahren) verzeichnen die Innenstadt-Bezirke sowie Dotzheim, Biebrich und Kastel, die wenigsten (unter 20) die östlichen Stadtteile Breckenheim, Igstadt, Kloppenheim, Medenbach, Auringen und Rambach. In Heßloch hat sich nach Angaben der Statistiker in den Jahren 2006 und 2007 gar kein Unfall ereignet. Generell haben sich die Unfallzahlen in den vergangenen Jahren nicht signifikant geändert, sagte Amtsleiter Heiko Lindhorst. Und Dieter Butz bezeichnet die Wiesbaden-Zahlen als moderat. Die knapp 140 Unfälle am Kaiser-Friedrich-Ring stünden einem täglichen Verkehrsaufkommen von bis zu 45 000 Fahrzeugen gegenüber.
Für Straßenverkehrsbehörde und Tiefbauamt sind die Zahlen gleichwohl Anleitung zum Handeln. Amtsleiter Dieter Bohr nannte eine Reihe von möglichen Maßnahmen, die Unfallzahlen zu senken: Beseitigung von Straßenunebenheiten, eine rauere Straßenoberfläche, deutlichere Markierungen oder die Optimierung der Beschilderung. So soll nächstes Jahr ein Projekt starten, überflüssige Schilder zu finden und zu beseitigen.
Die Untersuchung steht als Download im Internet: www.wiesbaden.de (Die Stadt/Stadtinformationen/Statistik)