(sst) Um die Wiesbadener Berufsfeuerwehr im Bereich „Information- und Kommunikation (IuK)“ zu entlasten, wurde im letzten Jahr die „IuK-Unterstützungsgruppe“ gegründet. 22 Mitglieder aus den Katastrophenschutzeinheiten bilden die Gruppe, die ein vielfältiges Tätigkeitsfeld hat. Wiesbaden112 begleitete die Ausbildung über mehrere Monate.
Mit dem Wunsch, die Freiwilligen Feuerwehren mehr einzubinden, traten die Wehrführer im letzten Jahr an die Berufsfeuerwehr heran. So wurde unter Anderem die „IuK-Unterstützungsgruppe“ ins Leben gerufen. Einige Mitglieder aus den verschiedenen Wiesbadener Freiwilligen Feuerwehren meldeten sich daraufhin und wurden in einem Infoabend über das Vorhaben aufgeklärt. Mit 22 Mitgliedern aus den Freiwilligen Feuerwehren und der DLRG startete Anfang 2009 die Ausbildung.
Das Tätigkeitsfeld der IuK-Unterstützungsgruppe ist dabei sehr vielfältig. So können die Gruppenmitglieder bei größeren Schadensereignissen die Technische Einsatzleitung (TEL) der Feuerwehr unterstützen und für einen reibungslosen Betrieb des Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) sorgen. In Katastrophenfällen wird auch der Stab auf der Feuerwache 2 von der Gruppe unterstützt. Dafür wurde in den regelmäßigen Treffen nicht nur Technik, sondern auch viel Wissen vermittelt. Eine Einführung in die genutzten Programme, wie das Krisenmanagementsystem „CENARIO ilias“, das Raumbezogene Informationssystem (RIS) der Stadt Wiesbaden oder das Wissensmanagementsystem der Wiesbadener Feuerwehr, aber auch der Führungsvorgang nach FwDV 100 und die Stabfunktionen und -sachgebiete standen auf dem Übungsplan.
Bei Unwetterlagen oder anderen Großschadensereignissen können die Gruppenmitglieder auch zur Unterstützung der Technischen Einsatzleitung in der Leitstelle herangezogen werden. Bei Großveranstaltungen, wie dem IronMan, besetzten sie bereits in der Vergangenheit das Bürgertelefon der Stadt. Doch auch für die Freiwilligen Feuerwehren wird die IuK-Gruppe interessant. So sollen in Zukunft Großübungen für die Freiwilligen Feuerwehren, den Katastrophenschutz und die Berufsfeuerwehr geplant und durchgeführt werden. Bei der Großübung der Jugendfeuerwehren in Rambach wurde bereits der ELW 2 durch die Gruppe betrieben und unterstütze so die Übungsleitung.
„Nachdem im ersten Jahr viele theoretische Grundlagen auf dem Plan standen, wollen wir im kommenden Jahr verstärkt unser Wissen in die Praxis umsetzen“, berichtet Michael Hörner. „Vor allem sollen die Stärken der Mitglieder gefunden werden, sodass jeder ein Aufgabengebiet findet, dass ihm besonders liegt und in dem er dann intensiv geschult werden kann.“
Im Fall der Fälle soll der Katastrophenstab in der Funktion als Sichter, bei der Lageaufbereitung (Erstellung von Lagekarten, Funk- und Fernmeldeplänen oder einem Einheitennachweis) oder als Sachbearbeiter der einzelnen Sachgebiete (S1 – Personal/Innerer Dienst, S2 – Lageführung, S3 – Einsatz, S4 – Material und Verpflegung, S5 – Presse und Öffentlichkeitsinformation und S6 – Information- und Kommunikation) unterstützen. Auch der Aufbau der Technik im Stabsraum und der Betrieb des ELW 2 werden durch die Gruppe sichergestellt. Ebenso wie der Betrieb der IuK-Zentrale als Funker oder Telefonist oder die Unterstützung in der GABC-Messzentrale.
Um genügend Routine zu bekommen, wurde im ELW 2 und im Stabsraum bereits regelmäßig praktisch geübt. Bei verschiedenen Übungsszenarien, wie einem Rheinhochwasser oder einem Großbrand in der HSK-Klinik, mussten die Teilnehmer als Übungsleitung, Technische Einsatzleitung im ELW 2 oder Katastrophenschutzstab fungieren. „In Zukunft soll die Gruppe auch verstärkt in Stabsübungen eingebunden werden“, so Werner Volkmar, der Seitens der Berufsfeuerwehr die Gruppe betreut. Zwei Stabsrahmenübungen, eine Räumungsübung in einem Krankenhaus und eine TEL-Übung in der Leitstelle stehen schon auf dem Übungsplan.
Seit Ende 2009 ist die Gruppe auch Einsatzbereit und kann mit dem Personen-Alarmierungssystem (PAS) per automatischem Anruf von der Leitstelle alarmiert werden. „Die IuK-Unterstützungsgruppe soll zukünftig sowohl bei kleinen, aber personalintensiven Einsätzen als auch bei langfristigen Einsätzen eingebunden werden“, erläutert Werner Volkmar. Dafür sollen in Kürze die Alarmstichworte festgelegt werden, bei denen die Gruppe dann hinzugezogen werden soll.