Das Forum Brandrauchprävention suchte im ersten Quartal 2013 Erfahrungsberichte von Menschen, die dank Rauchwarnmelder einen Brand zu Hause überlebt haben. Aus den Einsendungen wurden vier Menschen und Familien ausgewählt. Diese bilden jetzt die neuen Gesichter der Aufklärungskampagne „Rauchmelder retten Leben“.
Täglich liest man in den Nachrichten, dass in Deutschland ein Rauchwarnmelder einen Brand erkannt und damit das Leben von Menschen gerettet hat. Das Forum Brandrauchprävention interessierte sich für die Schicksale dahinter. Gemeinsam mit der Neuen Westfälischen Tageszeitung und weiteren Partnern wurden Betroffene gebeten, ihre persönlichen Erfahrungen zu beschreiben.
Ein Rauchwarnmelder hat Annette Dippel und ihrer Tochter Anna-Lena das Leben gerettet. Die Tochter hatte eine Kerze auf einem Holzregal angezündet. Der Alarm des Rauchwarnmelders riss Annette Dippel gerade noch rechtzeitig aus dem Schlaf. Im Zimmer brannte das Regal, alles war schon voller Rauch.
Bei Feuerwehrmann Alexander Malz hatte die Hündin des als Welpe ein Kabel angenagt und so den Teppich in Brand gesteckt. Gleich zweimal haben Rauchmelder Familie Draak aus Halle das Leben gerettet. Einmal hatte Tochter Ann-Cathrin gezündelt, ein anderes Mal eine Lampe den Teppich in Brand gesteckt. Mutter Nicole Draak kam mit den Söhnen Leonard und Timm vor die Kamera. Jannika Schildmeyer aus Hannover hatte beim Telefonieren mit der Omi den Topf auf dem Herd vergessen – bis der Rauchmelder im Flur Alarm auslöste: Da schlugen die Flammen bereits hoch bis zur Dunstabzugshaube.
Neue Kampagnenmotive – neue Website
Frau Dippel, Jannika Schildmeyer, Nicole Draak und Familie und Alexander Malz haben als Überlebende eines Brandes mit ihren Geschichten ein Fotoshooting gewonnen. Jetzt sind sie die neuen Gesichter der Kampagne, schmücken die Flyer und zwei von ihnen wurden zudem für die Kampagnenplakate ausgewählt. Das neue Infomaterial steht ab jetzt für den kostenlosen Versand an Feuerwehren und andere Non-Profit-Organisationen zur Verfügung. Bestellungen senden Sie an redaktion@rauchmelder-lebensretter.de
Zeitgleich mit den neuen Kampagnenmotiven und einem erfrischenden, neuen Design für alle Informationsmaterialien präsentiert „Rauchmelder retten Leben“ zudem eine neu strukturierte und überarbeitete Website unter www.rauchmelder-lebensretter.de. Dort werden auch die Erfahrungsberichte präsentiert.
Erfolge und Ziele der Kampagne
Die Kampagne „Rauchmelder retten Leben“ des Forum Brandrauchprävention e.V. hat seit 2000 bereits viel Gutes bewirkt: Der überwiegende Teil der Bundesländer in Deutschland hat bereits eine Rauchmelder-Gesetzgebung eingeführt. Von 2000 bis 2010 hat sich die Ausstattung der Haushalte mit Rauchmeldern in Deutschland von 5 Prozent auf einen Bundesdurchschnitt von 38 Prozent erhöht. Diese Zahl wird sich mit Ablauf der Übergangsfristen weiter erheblich erhöhen. So ist z. B. die Ausstattung der Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern ein Jahr nach Ablauf der Übergangsfrist für Altbauten auf 79 Prozent gestiegen (Forsa-Umfrage 2010). Damit wird sich auch erfahrungsgemäß die Anzahl der Brandtoten und -verletzten deutlich verringern, Erfahrungen aus dem Ausland zeigen eine Reduzierung um mindestens 40 Prozent.
Aber das ist noch nicht genug, um die Zahl der Toten und Verletzten merklich zu mindern. Auch Brandschutzaufklärung, Informationen zur Vermeidung von Bränden und Instruktionen dazu, wie man sich im Brandfall verhalten soll, gehören zu den Aufgaben der Kampagne. Das erklärte Ziel und der Satzungszweck des Forum Brandrauchprävention e.V. ist der Feuer- und Zivilschutz sowie die Unfallverhütung.
Die gefährlichsten Mythen
„Wenn es brennt, habe ich mehr als zehn Minuten Zeit, die Wohnung zu verlassen.“
Irrtum, Sie haben durchschnittlich nur vier Minuten zur Flucht. Eine Rauchvergiftung kann sogar bereits nach zwei Minuten tödlich sein.„Meine Nachbarn oder mein Haustier werden mich rechtzeitig alarmieren.“
Eine gefährliche Fehleinschätzung, wenn man nur zwei Minuten Zeit hat – besonders nachts, wenn Ihr Nachbar und das Haustier schlafen.„Wer aufpasst, ist vor Brandgefahr sicher.“
Stimmt nicht. Elektrische Defekte sind häufige Brandursachen. Auch Brandstiftung oder ein Brand in der Nachbarwohnung können Sie gefährden.
Rauchmelderpflicht in Hessen und Rheinland-Pfalz
In Hessen besteht schon seit 2005 eine Rauchmelderpflicht in Neu- und Umbauten. Bestehende Wohnungen müssen bis Ende 2014 mit Rauchmeldern in Schlafräumen, Kinderzimmern sowie Fluren, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, nachgerüstet werden. Während der Eigentümer für den Einbau verantwortlich ist, müssen die Bewohner die Wartung und Betriebsbereitschaft sicherstellen, es sei denn der Eigentümer übernimmt die Wartung.
Auch in Rheinland-Pfalz besteht eine Rauchmelderpflicht. Seit Juli 2012 müssen sowohl Neu- und Umbauten als auch bestehende Wohnungen mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Hier ist der Eigentümer sowohl für den Einbau als auch für die Betriebsbereitschaft der Lebensretter verantwortlich.
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