(me) Ein schreckliches Unglück geschah am Dienstagabend an der Bahnstraße zwischen Raunheim und Kelsterbach. Ein Mann versuchte offenbar mit seiner Tochter die Gleise zu überqueren und übersah dabei einen herannahenden Zug. Dabei wurde das 3-jährige Mädchen vom Zug erfasst und getötet.
Gegen 18 Uhr wurden Feuerwehr und Rettungsdienst an die Einsatzstelle an der B43 gerufen. Angeblich seien zwei Personen von einem Zug erfasst worden. Neben einem Notarzt und zahlreichen Sanitätern machte sich auch die FF-Raunheim mit vier Fahrzeugen auf den Weg zur Einsatzstelle. Dort angekommen fanden sie einen äußerlich unverletzten aber völlig neben sich stehenden Mann und ein offensichtlich tödlich verletztes Kind.
Nach bisherigem Kenntnisstand befuhr der Zugführer eines Güterzuges die Bahnstrecke in Richtung Mainz, wo er plötzlich ein Fahrrad und ein Kind, sowie einen knieenden Mann bemerkte und sofort eine Notbremsung einleitete. Vermutlich war das Mädchen unbemerkt von einem vorausfahrenden Zug erfasst worden.
Rettungskräfte ließen den trauernden Mann die erste Zeit bei seiner Tochter, bis Notfallseelsorger eintrafen. Hierbei gab es immer wieder starke Verständigungsprobleme, da der Mann nur russisch sprach. Abhilfe konnte hier erst geschaffen werden, als die Feuerwehr einen Landsmann an die Einsatzstelle brachte.
Nach gut einer Stunde konnte der stark geschockte Mann in den Rettungswagen gebracht werden. Danach konnte das Mädchen geborgen werden. Die Polizei ermittelt derzeit, wie es genau zu dem schrecklichen Unfall kommen konnte.
An der Unfallstelle überqueren angeblich täglich zahlreiche Personen die Gleise um zu einem illegalen Badesee zu kommen. Der Mann hatte offenbar einen Zug auf dem Weg zum Badesee zu spät gemerkt und konnte das Kind nicht mehr retten.
Die Zugstrecke war für knapp zwei Stunden gesperrt – Passagiere mussten in ihren Zügen ausharren oder wurden mit Bussen zum nächsten Bahnhof gebracht.