Wasserrettungseinsatz für die Mainzer Feuerwehr am Dienstagmorgen: Ein Fußgänger entdeckte ein Paar Schneestiefel unter der Eisdecke eines Fischweihers in Laubenheim. Rettungstaucher suchten den Weiher nach einer möglicherweise eingebrochenen Person ab. Nach über zwei Stunden wurde die Suche abgebrochen – eine Person wurde glücklicherweise nicht gefunden.
Ein aufmerksames Mitglied des Angelsportvereins Laubenheim-Hechtsheim alarmierte am Dienstag gegen 9:30 Uhr Feuerwehr und Rettungsdienst. Auf einem der zwei Laubenheimer Fischweiher hatte er ein Paar Schneestiefel, Schuhgröße 34, und eine mögliche Einbruchstelle entdeckt. Mit einem Großaufgebot rückte die Feuerwehr an. Auch der Mainzer Rettungshubschrauber wurde alarmiert.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war erkennbar, dass die dünne Eisdecke über den Schneestiefeln einige Stunden zuvor offen gewesen sein musste. Daher mussten die Rettungskräfte zunächst davon ausgehen, dass jemand in das Eis eingebrochen war, der sich möglicherweise nicht selbst retten konnte.
Sofort stieg ein Feuerwehrmann in einem Überlebensanzug über eine Leiter zur vermeintlichen Einbruchstelle, die rund 1,5 Meter vom Ufer entfernt war, und suchte die nähere Umgebung ohne Ergebnis ab. Währenddessen leitete die Polizei Abfragen nach Vermisstenmeldungen ein.
Die Feuerwehrtaucher bereiteten unterdessen eine großräumige Suche unter dem Eis vor. Drei Rettungstaucher suchten unter der bis zu 6 Zentimeter dicken Eisdecke einen Radius von 25 Meter um die Fundstelle der Stiefel ab. Einige Meter weiter wurde mit einer Kettensäge ein Loch in das Eis gesägt. Hier kam ein vierter Taucher zum Einsatz. Bei schlechter Sicht und einer Wassertemperatur zwischen 0° und 4°C suchten die Rettungstaucher rund zwei einhalb Stunden lang.
Da während der gesamten Einsatzdauer keine Vermisstenmeldungen eingingen und es sich um ein stehendes Gewässer handelte in dem ein Abtreiben unwahrscheinlich schien, wurde die Suche gegen 12 Uhr abgebrochen. Nach rund zwei einhalb Stunden konnten die 19 Mann der Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Laubenheim wieder einrücken. Während des Einsatzes wurde die Feuerwache 2 durch die Freiwilligen Feuerwehren Mainz-Stadt und Mombach besetzt.
Über die Herkunft der Schuhe kann derweil nur spekuliert werden: Möglicherweise ist tatsächlich jemand eingebrochen, konnte sich aber aus eigener Kraft retten – und verlor dabei seine Schuhe. Die Befürchtung, ein – möglicherweise sehr junges – Todesopfer bergen zu müssen, hatte sich glücklicherweise nicht bestätigt.
Die Feuerwehren warnen immer wieder davor, Eisflächen zu betreten. Gerade in den kommenden Tagen, wenn das Tauwetter langsam einsetzt, wird das Vergnügen auf dem Eis schnell lebensgefährlich werden. Denn im eiskalten Wasser verlassen den Verunfallten die Kräfte schon nach wenigen Minuten.
[Update 15.02.2012]
Das Rätsel um die aufgefundenen Schuhe ist geklärt. Nach bisherigen Ermittlungen der Polizei haben am Montag vier Kinder im Alter von 7 und 8 Jahren auf der Eisfläche gespielt. Zwei Jungen brachen hierbei etwa 1,5 Meter vom Ufer entfernt in das Eis ein und konnten aber sofort mit Hilfe der anderen beiden Jungs wieder zurück an das Ufer. Hierzu musste einer der beiden Jungs jedoch die Schuhe im Schlick zurücklassen. Völlig durchnässt gingen die beiden in Begleitung ihrer Freunde nach Hause.
Durch die Medienbericht über die Suchmaßnahmen meldete sich eine Zeugin bei der Polizei und konnte somit den Vorfall aufklären. Die Polizei sprach daraufhin mit den Kindern, die den Sachverhalt so bestätigten.
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