(me) Der gemeinsame Aktionstag der Hilfsorganisationen Raunheims am Sonntag war ein absoluter Erfolg für alle Hilfsorganisationen.
Bereits um 8 Uhr machten sich dutzende Helfer auf den Weg zum tegut-Parkplatzin im Stadtzentrum, um dort gemeinsam aufzubauen. Durch die Mithilfe aller Beteiligten war das komplette Platz innerhalb kürzester Zeit mit Biertischgarnituren, Zelten, Kabeln und Schildern ausgestattet und damit quasi schon fertig für die Gäste. Jede Hilfsorganisation konnte in einem Bereich Infomaterial und ihre Fahrzeuge ausstellen. Das DLRG baute sowohl einen Pool als auch eine Präsentation über die umfangreichen Aufgaben der Organisation auf. Das DRK stellte nicht nur einen voll ausgestatteten Rettungswagen und diverse Arbeitsmaterialien aus, sondern bot den Gästen auch einen Infostand, in dem unter anderem der Verbandskasten auf Aktualität geprüft werden konnte. Die Feuerwehr vernebelte ein Zelt, um den Leuten zeigen zu können, wie es in einer verrauchten Wohnung so ist. Außerdem konnte jeder Interessierte auf einer Plakatwand den „Werdegang“ eines Feuerwehrmanns nachlesen. Auch ein Rauchhaus mit diversem Infomaterial zu Rauchmeldern war ausgestellt. Neben der Spritzwand für die Kleinen konnte auch die Handhabung eines Feuerlöschers geübt werden. Vor allem die Fahrzeuge der Feuerwehr interessieren Jung und Alt: Viele Leute ließen sich die Fahrzeuge mit ihrer Beladung und deren Verwendungszwecke erklären und lernten so viel über die Möglichkeiten der Feuerwehr. Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Aktionstag um Punkt
Den ganzen Tag präsentierten sich die Hilfsorganisationen bei verschiedenen Vorführungen, die alle immer für die Zuschauer moderiert wurden. Den Anfang machten die Jugendlichen: Bei einem simulierten Verkehrsunfall mit drei Verletzten spielte die Jugendfeuerwehr zusammen mit dem Jugendrotkreuz die Rettung und Versorgung der Verletzten ab. Bereits hier zeigten sich die Zuschauer beeindruckt von dem Fachwissen der Jugendlichen. So war es kein Wunder, dass bereits kurz nach dieser Übung der erste Neueintritt in die Jugendfeuerwehr zu verzeichnen war. Das DRK zeigte den Ablauf eines Einsatzes mit dem Stichwort „Sturz aus unbekannter Höhe“ inklusive der Erstversorgung und schonendem Abtransport auf der Vakuum-Matratze. Das DLRG demonstrierte am Beispiel eines verunfallten Motorradfahrers den halbautomatischen Defibrillator. Später wurde noch eine typische Situation, wie sie oft am Badesee passiert, vorgespielt: Ein Junge klagt nach einem Wespenstich über Übelkeit und kollabiert vor den Helfern des DLRG. Hier wurden Erste-Hilfe Maßnahmen und das Hinzukommen des Rettungsdienstes demonstriert. Wie auf jedem guten Tag der offenen Tür wurde natürlich auf eine Fettexplosion vorgeführt.
In einer Küchenzeile wurde Pflanzenfett entzündet und danach mit
In ihrem aufgebauten Pool zeigte die DLRG den Zuschauern verschiedene Rettungstechniken in und am Wasser. Vom Surfbrett bis zum Basketball wurde hier alles zur Rettung verwendet. Bei mittlerweile wechselhaftem, aber dennoch gutem Wetter zeigte das Rote Kreuz eine Vorführung der besonderen Art: Bei der „Gruppenreanimation“ sollte den Besuchern zum einen die Scheu vor den lebensrettenden Sofortmaßnahmen genommen werden und zum anderen die maximalen
Der große Abschluss war eine beeindruckende Übung der Feuerwehr und des DRK. Zwei alte PKW stellten eine Unfallszene dar. In dem einen PKW wurde eine eingeklemmte Person angenommen. Hierbei zeigte sich die Erfahrung der Feuerwehr und des DRK bei solchen Einsätzen: Direkt nach der Erkundung wurden zügig alle Patienten betreut und parallel diverses Material in einem Bereitstellungsraum bereitgelegt. Währenddessen wurde das Unfallopfer vom Höchstausgebildeten des DRK erstversorgt und von der Feuerwehr eine Betreuungsöffnung durch den Kofferraum geschaffen, wo ein Feuerwehrkamerad bis zum Einsatzende in gebeugter Haltung verharrte und bei der Versorgung der Verletzten half. Mit dem Glasmanagement wurden erst die Scheiben sicher zerstört und die Windschutzscheibe in der Mitte durchtrennt. Danach wurden die Holme mit der hydraulischen Rettungsschere durchgeschnitten und das Dach nach hinten weggeklappt. Zwischenzeitlich waren die beiden Verletzten des anderen Autos durch Mitglieder des DRK aus dem Fahrzeug gerettet und versorgt worden.
Die eingeklemmte Frau konnte nun auf die Rettung vorbereitet werden. Mit einer Schiene wurde sie fixiert und dann aus dem Sitz gerettet. Bei all den Maßnahmen konnte man gut sehen, dass der Bereich direkt um das Auto herum freigehalten wurde und jeder, der nicht gerade eine Aufgabe hatte, sich am Fahrzeug in Bereitstellung hielt. Auch wirkte der Ablauf nicht hektisch und keiner schrie herum. Das sind mitunter wichtige Kleinigkeiten, die auf die Professionalität der Rettungskräfte hinweisen. Nachdem die Frau realitätsnah in den Rettungswagen gebracht worden war, zeigte die FF-Raunheim noch weitere Möglichkeiten des hydraulischen Rettungsgeräts. Erst wurde das Dach komplett abmontiert, danach eine Tür aus dem Heck herausgeschnitten und mit dem Zylinder das Fahrzeug gedehnt. Diese professionell und realitätsnah durchgeführte Übung zeigte den zahlreichen Zuschauern wie ein solcher Einsatz mit einer patientenorientierten Rettung abläuft und wie wichtig hier die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst ist.
Danach wurde der Aktionstag offiziell beendet und die Stationen wurden nach und nach abgebaut. Aufgrund der ausschließlich positiven Resonanz ist angedacht, im nächsten Jahr erneut einen „Tag der Hilfsorganisationen“ zu veranstalten. Wir können dies nur herzlichst empfehlen!
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