Eine seit Jahren bekannte und immer wieder gern angelaufene Stelle an Vatertag ist der Tag der offenen Tür der DLRG Kreisgruppe Rhein-Main in Kastel. Neben Technik- und Fahrzeugausstellung gab es eine Hüpfburg sowie eine Kletterwand für die kleinen Besucher. Mit gegrillten Steaks, Bratwurst, Pommes und einer großen Salatauswahl wurden die Besucher verköstigt. Großer Höhepunkt jedoch war die offizielle Vorstellung der neuen Steigeranlage, die Ende Mai in Betrieb gehen soll. Hierzu kam heute viel Besuch aus der Orts- und Stadtpolitik. Auch der angehende Oberbürgermeister Sven Gerich schaute hierfür bei den Kasteler Wasserrettern vorbei.
„Dieses Projekt hat in den letzten Tagen und Wochen einen Großteil meiner Freizeit in Anspruch genommen“, berichtet uns Thomas Kirdorf, erster Vorsitzender des Vereins. „Aber wir sind froh, diesen Steiger bekommen zu haben, der ausreichend Platz für unsere Zwecke bieten wird“, so Kirdorf weiter. Grußworte kamen von Bürgermeister Arno Goßmann sowie dem Mainzer AKK-Beauftragten Horst Maus. Einen Scheck über 1.000 € überreichte Ralf Kraft, Betreiber der Bastion von Schönborn. Neben Stadtrat Rainer Schuster und den Ortsvorstehern von Kastel und Kostheim waren auch der zukünftige Oberbürgermeister Sven Gerich und SPD-Bundestagskanditat Simon Rottloff als Besucher auf der Rettungsstation.
Ursprünglich als Neubau geplant, kam es durch einen glücklichen Zufall zu einem Angebot eines gebrauchten, aber sehr gut erhaltenen Anlegesteigers, der genau den Vorstellungen der DLRG Kastel entsprach. Dieser ist sogar etwa größer, als in den Neubauplänen vorgesehen.
Nötig war die Neuanschaffung, da der alte Anleger keinen TÜV mehr bekommen hatte. Somit musste man handeln und dieses Projekt ins Leben rufen, das mit rund 40.000 € Gesamtkosten alles andere als ein Pappenstiel für die DLRG Kastel ist.
Nachdem alle Anträge eingereicht waren und man die Zusage der Städte Wiesbaden und Mainz zur finanziellen Unterstützung hatte, machte man den Kauf des angebotenen Steigers fix und bekam bereits innerhalb weniger Tage die Brücke, die von Land aus zum eigentlichen Anleger führt, ans Kasteler Rheinufer geliefert. Beide Landeshauptstädte beteiligten sich mit jeweils 9.780 € an den Kosten. Ebenso kamen Gelder der Orte Kastel und Kostheim sowie Zuschüsse von Firmen und Banken hinzu. Der restliche Betrag wurde durch Eigenleistung des Vereins finanziert.
In den kommenden Tagen werden nun die Betonfundamente gegossen und die Stahlträger eingelassen, die den insgesamt etwa 15 Meter langen Steiger, auch bei Hochwasser, fest am Ufer halten sollen. Ab diesem Zeitpunkt können die Kasteler Rettungsschwimmer ihre Boote dann hintereinander, statt wie früher nebeneinander, sicher daran befestigen.
Der etwa 570 Mitglieder starke Verein, der mit seinen 20 aktiven Rettungsschwimmern am Wochenende den Kasteler Rheinabschnitt bewacht, betreibt in dem Gebäude in der Rampenstraße auch eine Schulungsstätte des hessischen Landesverbandes. Außerdem wurde vor einiger Zeit eine Strömungsrettungsgruppe gegründet, die sich auf die Rettung von Verunfallten aus fließenden Gewässern spezialisiert hat.