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Nachdem das „Standardisierte medizinische Abfrage-Protokoll“ im Juli letzten Jahres bereits in die Kritik geraten war, berichtete der Wiesbadener Kurier am Mittwoch erneut, dass die „Zahl der Rettungseinsätze in Wiesbaden drastisch gestiegen“ sei. Im Mai 2012 war das Abfrage-Protokoll in der Wiesbadener Leitstelle eingeführt worden, um den Disponenten Rechts- und Verfahrenssicherheit zu bieten. Die Software lenkt den Disponenten durch acht bis neun Fragen und gibt schließlich die Rettungsmittel vor.
Das führt dem Kurier-Bericht zufolge vermehrt zu Einsätzen, zu denen ein Notarzt alarmiert werde, der aber letztendlich gar nicht gebraucht werde.„Da steht am Ende NEF und RTW – und dann musst du Notarzt- und Rettungswagen losschicken, obwohl du sicher bist, dass den niemand braucht.“ Denn wer aus dem Katalog aussteigt oder das System austrickst, bekomme von der Leitstellenleitung eine schlechte Bewertung. „Nur wer sich dran hält, hat gewonnen“, kritisieren Retter das Abfrage-Protokoll.
- Wiesbadener Kurier: „‚Smap‘-Verfahren intern in der Kritik: Zahl der Rettungseinsätze in Wiesbaden drastisch gestiegen“
- Wiesbaden112.de: „Einführung der ‚Standardisierten Notabfrage‘ – Notarzt-Einsätze drastisch gestiegen“ (28. Juli 2012)
- Wiesbaden112.de: „Notruf 112 noch effizienter: Feuerwehr Wiesbaden führt ‚Standardisierte Notabfrage‘ ein“ (4. Mai 2012)
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