(sst) Bei einem Feuer in einem Altenheim ist in der Nacht auf Samstag eine Frau ums Leben gekommen. Bei Ankunft der Feuerwehr stand die Wohnung im 7. Obergeschoss bereits im Vollbrand – es wurde Alarmstufe 2 ausgerufen. Über 40 Bewohner mussten evakuiert werden.
Kurz vor drei Uhr gingen in der Nacht auf Samstag mehrere Notrufe in der Leitfunkstelle Wiesbaden ein, die einen Wohnungsbrand in einem Sonnenberger Altenheim meldeten. Bei Ankunft der Kräfte von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr Sonnenberg stand eine Wohnung im 7. Obergeschoss bereits im Vollbrand. Die Flammen auf dem Balkon waren schon auf der Anfahrt sichtbar. Sofort wurde durch den Einsatzleiter Alarmstufe 2 ausgelöst und daraufhin weitere Kräfte alarmiert. Alle Löschfahrzeuge und eine zweite Drehleiter der Berufsfeuerwehr sowie die FF-Stadtmitte wurden an die Einsatzstelle entsandt. Schon kurz nach dem Notruf begann der Betreiber des Altenwohnheims mit der Evakuierung der Bewohner des zehnstöckigen Gebäudes. Mehrere Trupps gingen sofort unter Atemschutz in das Gebäude vor, um das völlig verrauchte Stockwerk nach Personen abzusuchen und mit der Brandbekämpfung zu beginnen. Mit der Unterstützung der Feuerwehr und des Rettungsdienstes wurden insgesamt 43 alte, teils gehbehinderte, Menschen aus dem Gebäude in Sicherheit gebracht. Sie wurden in einem anderen Gebäudeteil untergebracht und mussten teils psychisch vom Rettungsdienst, den Betreuern und der alarmierten Notfallseelsorge betreut werden. Auch die SEG Betreuung des DRK und der Johanniter wurde alarmiert.
Über das Wenderohr einer Drehleiter und ein C-Rohr im Innenangriff konnte das Feuer in der Wohnung schnell bekämpft werden. Die 87-jährige Bewohnerin der Wohnung konnte allerdings nur noch tot geborgen werden – Ihre Wohnung brannte völlig aus. Zwei weitere Anwohnerinnen mussten mit leichten Rauchgasvergiftungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Nach rund zwei Stunden waren auch die Nachlöscharbeiten größtenteils abgeschlossen. Die Wohnungen im Stockwerk der Brandwohnung wurden durch den Brandrauch massiv beschädigt. Alle anderen Wohnungen werden im Laufe des Samstags wieder bewohnbar sein.
Die Feuerwehr war mit rund 100 Kräften, der Rettungsdienst mit knapp 70 Mann rund vier Stunden im Einsatz. Auch ein Aufgebot der Bereitschaftspolizei war vor Ort. Um den Brandschutz im Stadtgebiet sicher zu stellen, wurde für alle drei Wachen eine Wachbesetzung durch Freiwillige Feuerwehren ausgerufen. Die Brandermittler der Polizei haben die Suche nach der Brandursache aufgenommen. Der entstandene Schaden wird von der Feuerwehr auf 75.000 Euro geschätzt.
[update 31.03.2008] Wie die Polizei zwei Tage nach dem Brand mitteilte, war ein in der Ecke des Apartments stehender Fernseher mit hoher Wahrscheinlichkeit Ursache für das Feuer. Dies ergaben die Untersuchungen der Brandursachenermittler. Ein Fremdverschulden schließen die Ermittler aus.