(me) Die Sirenenalarmierung, wie sie in Wiesbaden noch in 8 von 20 Vororten durchgeführt wird, ist derzeit vielerorts ein Streitpunkt. Grund hierfür: In den letzten zwei Monaten haben sich die Alarmierungen in einigen Orten derart gehäuft, dass sich bereits einige Anwohner über den Lärm, den die Sirene bei der Alarmierung grundsätzlich von sich gibt, beschwert haben.
Ein Grund für die häufigen Alarmierungen: Die neue Alarm- und Ausrückeordnung (AAO). Diese wurde eingeführt, um die Freiwilligen Feuerwehren mehr in das Einsatzgeschehen einzubinden. So werden die Freiwilligen Helfer nun auch zu größeren Ölspuren, so genannten Kleinbränden und Ähnlichem alarmiert. So geschehen am Wochenende in Naurod: Nachts gegen 2 Uhr heulten die Sirenen, Feuerwehrkameraden eilten zum Gerätehaus, Bewohner wurden wach. Grund: Eine brennende Mülltonne, die in kürzester Zeit gelöscht werden konnte. Da kommt die Frage auf, ob denn die lautstarke Alarmierung von Nöten sei.
Viel Diskussionsstoff also über den Sinn der Sirenenalarmierung, wo es doch heutzutage Funkmeldeempfänger (so genannte Piepser) gibt. Allerdings sind diese Piepser sehr teuer und, vor allem, in den östlichen Vororten nicht hundertprozentig zuverlässig. Da jedoch in naher Zukunft die digitale Alarmierung eingeführt werden soll wird angeregt, dass man wenigstens einen Teil jeder Wehr mit den Piepsern ausstattet. So könnte man beispielsweise nachts, wenn nur ein Löschfahrzeug ausrücken soll, die Piepser alarmieren. Das würde keine Lärmbelästigung und keinen unnötigen Aufruhr geben. In vielen Städten wird die parallele Alarmierungsform bereits angewandt, denn bei Bränden oder schweren Verkehrsunfällen kann sicher jeder Anwohner die Sirenenalarmierung akzeptieren, da in einem solchen Falle jede Sekunde und jeder Feuerwehrangehörige zählt.
Dieses System ist allerdings auch unter den Wehren umstritten. Während man in manchen Orten mit der Sirenenalarmierung zufrieden ist, hat man in anderen doch arge Probleme, da man an einigen Stellen im Ort die Sirenen nicht optimal hört und viele Feuerwehrleute in Nachbarorten oder oft mobil unterwegs sind und nur über einen selbst gekauften Piepser die Alarmierung mitbekommen.
Insgesamt sieht man, wie sich die Probleme potenzieren und auch von Ort zu Ort abgewegt werden muss, wie man die Alarmierung in Zukunft durchführt. Wir bitten alle Mitbürger um Verständnis. Sollten Sie mitten in der Nacht durch die Sirenen geweckt werden, dann denken Sie bitte daran: Es könnte sein, dass ihr Bekannter im Ort gerade vor seinem brennenden Haus steht und auch die Feuerwehrleute, die noch viel länger als Sie wach sein werden, morgen früh wieder zur Arbeit müssen und freiwillig Tag und Nacht für Wiesbaden da sind.
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