Schießerei in Rüsselsheim: Drei Tote und ein Schwerverletzter – Großeinsatz

Schießerei in Rüsselsheim 12.08.08(me) Eine Auseinandersetzung zwischen türkischen Mitbürgern endete am Dienstagabend offenbar in einem Blutbad. Vor einem Eiscafe, mitten in der Rüsselsheimer Innenstadt, fielen gegen 20 Uhr zahlreiche Schüsse – auch Messer wurden eingesetzt. Drei Menschen, darunter eine unbeteiligte Frau, starben. Einige Täter und Opfer sind noch immer auf der Flucht.

Die Einsatzstelle bot am Dienstagabend ein gespenstisches Bild: Umgeworfene Stühle und Tische, Blut, abgedeckte Leichen und schockierte Zeugen und Angehörige. Während die Polizei die Bahnhofstraße weiträumig absperrte und die Feuerwehr Rüsselsheim die Einsatzstelle ausleuchtete, war vor allem der Rettungsdienst im Großeinsatz.Schießerei in Rüsselsheim 12.08.08
Anfangs wurden bis zu 300 zu betreuende, schockierte Personen vermutet. Dementsprechend löste die Leitstelle in Groß-Gerau nach dem Alarmstichwort „MANV-D“ (Massenanfall an Verletzten – Stufe 4) Großalarm für alle Sanitäts- und Betreuungszüge und einige Freiwilligen Feuerwehren aus. Auch das THW und dutzende Notfallseelsorger waren im Einsatz. Von den noch anwesenden Personen wurden knapp 75 psychisch und medizinisch betreut – viele waren unmittelbar Zeugen des Dramas oder haben Angehörige und Freunde verloren.

Vor Ort mutmaßten die zahlreichen Schaulustigen schon: War es die Mafia? Oder geht es um Wettschulden? Die Polizei, die mit 150 Beamten durchgehend ermittelte, hielt sich mit Informationen bedeckt. In einer gemeinsamen Pressekonferenz des Hessischen Landeskriminalamts und der Staatsanwaltschaft Darmstadt informierte die Polizei am Mittwoch erstmals umfangreich über die Tatumstände.Schießerei in Rüsselsheim 12.08.08 Demnach soll eine Gruppe von drei bis vier männlichen Personen vor dem Eiscafé gesessen haben, als plötzlich eine Gruppe von mindestens vier männlichen Personen erschien und mit dem Angriff begann. Mindestens eine Waffe und auch Messer seien zum Einsatz gekommen, teilte der Abteilungsleiter des LKA, Stefan Müller, mit.

Während dem Kampfgeschehen fielen zahlreiche Schüsse, durch die ein 26-jähriger Wiesbadener und sein 31 Jahre alter Bruder getroffen wurden. Beide werden zu der Angreifergruppe gezählt. Der jüngere Bruder erlag vor Ort seinen Verletzungen, während der Ältere durch eine Notoperation gerettet werden konnte – er schwebt mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr.
Ein 29-jähriger Raunheimer, der zu den Angegriffenen gezählt wird, wurde auch tödlich verletzt. Eine an der Auseinandersetzung unbeteiligte Griechin wurde ebenfalls getroffen und verblutete in dem Pressekonferenz zur Schießerei 13.08.08Geschäft neben dem Eiscafé – sie hat nach aktuellem Ermittlungsstand nichts mit den anderen Beteiligten zu tun und geriet wohl unglücklich in das Schussfeld.

Von den beiden Personengruppen, die alle türkischer Abstammung waren, seien alle polizeilich bekannt – größtenteils wegen Körperverletzung. Wie der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, Ger Neuber, mitteilte, soll es am vergangenen Wochenende an beiden Tagen vor einer Diskothek in Mainz bereits zu gewalttätigem Aufeinandertreffen zwischen zwei Personen, die jeweils zu den Personengruppen gezählt werden, gekommen sein. „Über mögliche Motive kann derzeit nur spekuliert werden. Die Auseinandersetzungen in Mainz hatten ihren Hintergrund vermutlich auf persönlicher Beziehungsebene – der Vorfall in Rüsselsheim könnte nun eine eskalierte Folgereaktion sein“, so der Vizepräsident des LKA, Roland Desch, sinngemäß.

Pressekonferenz zur Schießerei 13.08.08Am Mittwochmorgen konnten zwei vermutliche Tatbeteiligte 28– und 49-jährige festgenommen werden. Hierzu konnten aus ermittlungstaktischen Gründen noch keine Informationen gegeben werden. Auch zum genauen Tathergang konnte heute noch keine Auskunft gegeben werden. Zeugenaussagen, Vernehmungen, Obduktionen und gesicherte Spuren müssen erst noch ausgewertet werden.
Da einige Beteiligte fliehen konnten, arbeitet die Polizei derzeit unter Hochdruck an der Vermeidung von Nachfolgetaten.

In diesem Zusammenhang sucht die Polizei dringend Zeugen! Diese können sich im eingerichteten Call-Center unter Tel.: 01805 66 51 10 oder www.polizei.hessen.de bzw. bei jeder Polizeiwache melden. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, wurde eine Belohnung von 10.000€ ausgeschrieben.

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