Glück im Unglück hatte eine Rüsselsheimer Familie in der Silvesternacht. Sechs Erwachsene und fünf Kinder fielen am frühen Dienstagmorgen aufgrund einer Kohlenmonoxidvergiftung in Ohnmacht. In letzter Sekunde konnte die Feuerwehr alarmiert werden, die alle Personen gerade noch rechtzeitig retten konnte.
Die Bewohner einer Wohnung in der Rüsselsheimer Kranichstraße feierten zusammen mit Gästen ausgelassen Silvester. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand der Polizei wurden in der Wohnung zwei Holzkohlegrills betrieben, wodurch die elf Personen eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten, die bei einigen bis zur Bewusstlosigkeit führte. Einem Kind gelang es gegen 5:30 Uhr gerade noch rechtzeitig, die Rettungskräfte zu verständigen.
Als der Rettungsdienst, der rund fünf Minuten vor der Feuerwehr eintraf, das Haus betreten wollte, löste bereits vor der Tür der mitgeführte CO-Melder im Low-Alarm aus – in der Wohnung schlug dann der High-Alarm an. Rettungsdienst und Notarzt konnten noch acht Personen mittels Crash-Rettung ins Freie bringen, die restlichen Betroffenen musste die Feuerwehr unter Atemschutz retten.
Ein Großaufgebot des Rettungsdienstes, der mit dem Stichwort „Massenanfall an Verletzten“ (MANV) anrückte, versorgte die sechs Erwachsenen und fünf Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren und brachte sie in umliegende Krankenhäuser. Von dort wurden sie zur weiteren Behandlung in die Wiesbadener Druckkammer verlegt. Der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und der Leitende Notarzt koordinierten die Rettungsmaßnahmen.
Die Wohnung wurde durch die Feuerwehr gelüftet und ist wieder bewohnbar. Die vier Stadtteilfeuerwehren und die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr Rüsselsheim waren bis 7:30 Uhr im Einsatz. Die Polizei wird die näheren Umstände und Veranwortlichkeiten dieser Silvesterfeier noch weiter untersuchen.
Mehr zum Thema „Gefährdung durch Kohlenmonoxid im Einsatz“ ist auf unserer Sonderseite zu finden.
[flickr-gallery mode=”photoset” photoset=”72157632401408165″]
Weitere Artikel zum Thema:
- Unterschätzte Gefahr? Rettungskräfte in Wiesbaden starten Studie zur Kohlenmonoxid-Gefährdung
- Vortragsreihe zur Gefährdung durch Kohlenmonoxid begleitet von zwei Beispielfällen
- Drei Tote und über 30 Verletzte bei Kohlenmonoxid-Unfall in Mehrfamilienhaus
- Kohlenmonoxid-Alarm: Großeinsatz nach Shisha-Party – Zehn Verletzte
- Defekte Gastherme: Zwei Verletzte durch Kohlenmonoxid-Austritt
- Wieder erhöhte CO-Werte und Verletzte in Shisha-Bar
- Kohlenmonoxid: Drei Verletzte durch defekte Gastherme
- Feuerwehr warnt vor Gefahr durch Kohlenmonoxid – Fachempfehlung für Einsatzkräfte
- Erste CO-Warngeräte an die Rettungsdienste übergeben
- GENO50 spendet CO-Warngeräte für die Freiwilligen Feuerwehren in Wiesbaden
Downloads:
- MMH-Studie: „Gefährdung durch Kohlenstoffmonoxid an der Einsatzstelle“ (PDF)
Studienbericht mit einer Gefährdungsanalyse durch Kohlenstoffmonoxid an der Einsatzstelle inkl. Empfehlung zur Ausstattung von Einsatzkräften und Abwicklung von Einsätzen mit erhöhtem Kohlenstoffmonoxidgehalt in der Atmosphäre. - Fachempfehlung des DFV: „Rahmenempfehlung zu Einsätzen bei Verdacht auf einen CO-Notfall innerhalb von Räumlichkeiten“ (PDF)
- Info-Broschüre für Haushalte: „Gefahr durch CO – Kohlenstoffmonoxid“ (PDF)