Ein Reizgasaustritt an der Wiesbadener Schulze-Delitzsch-Schule forderte am Mittwoch zwölf Verletzte, die in Krankenhäuser gebracht wurden. Weitere 24 Schüler wurden ambulant vom Rettungsdienst versorgt. Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei war im Einsatz. Die Ursache ist derzeit noch unklar.
Mehrere Schüler, die sich in einem Flur in der Schule aufhielten, klagten gegen 11:20 Uhr über Atemwegsreizungen. Sofort wurde ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war die Schule bereits geräumt. Die Feuerwehr überprüfte die betroffenen Räumlichkeiten und der Rettungsdienst versorgte die verletzten Schüler.
Zu Beginn des Einsatzes klagten 36 Schüler über gesundheitliche Beschwerden. Die Schüler wurden vor Ort von Notärzten untersucht. Hierfür wurden mehrere Rettungswagen und zwei Notärzte aus Wiesbaden sowie eine Sofortkomponente – bestehend aus drei Rettungswagen und einem Notarzt – aus dem Rheingau-Taunus-Kreis alarmiert. Zwölf Schüler mit Reizungen der Atemwege und der Augen wurden mit Rettungswagen in die Wiesbadener Kliniken gefahren.
Die Feuerwehr nahm Schadstoffmessungen in der Schule vor. Nachdem alle Messungen negativ waren und die Schule mittels Hochdrucklüftern gelüftet war, konnten die übrigen Schüler in ihre Klassenräume zurückkehren. Gegen 13:00 Uhr war der Einsatz auch für Feuerwehr, die mit allen drei Berufsfeuerwehrwachen, dem Direktionsdienst sowie dem Gerätewagen Messtechnik und dem Abrollbehälter Umweltschutz anrückte, und Rettungsdienst beendet. Die Freiwillige Feuerwehr Dotzheim besetzte derweil die Feuerwache 1.
„Derzeit liegen keine Hinweise auf Straftaten vor“, so Markus Hoffmann, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Westhessen. Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich beim 1. Polizeirevier unter 0611/345-2140 zu melden.
Bereits im März 2010 kam es an der Schule zu einem Reizgas-Anschlag, bei dem 55 Schüler verletzt wurden. Damals hatte ein 20-jähriger Schüler gestanden, das Reizgas versprüht zu haben.
