Ein unbekanntes Reizgas hat am Sonntagmorgen für einen Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst in Wiesbaden-Biebrich geführt. Neun Personen klagten in einer Gaststätte plötzlich über starke Atemwegsreizungen und übergaben sich teilweise. Drei Wohnhäuser wurden vorsorglich evakuiert.
Kurz vor 7 Uhr erreichte der Notruf aus der Gaststätte in der Armenruhstraße die Leitstelle. Sofort fuhren mehrere Rettungswagen, ein Notarzt, die Einsatzleitung Rettungsdienst und der Gefahrstoffzug der Berufsfeuerwehr nach Biebrich.
Dort fanden sie neun Personen mit Hustenreiz und Atembeschwerden vor, eine Person hatte sich sogar übergeben. Zu den Reizungen kam es, als die Personen im hinteren Bereich zu einem Innenhof hin ein Fenster öffneten. Eine Ursache konnten sie weder riechen noch sehen.
Die Berufsfeuerwehr Wiesbaden setzte mehrere Atemschutztrupps mit Messgeräten ein, um die Ursache zu erkunden. Gleichzeitig wurden drei angrenzende Wohnhäuser zur Sicherheit geräumt. Die Bewohner kamen in dem Bus der Feuerwehr unter.
Nachdem die Messmöglichkeiten der Berufsfeuerwehr erschöpft waren und keine Ergebnisse festgestellt werden konnten, wurde eine Einheit der US-Feuerwehr mit speziellem Messgerät angefordert. Jedoch konnten auch damit keine Ergebnisse festgestellt werden.
Nach umfangreicher Belüftung konnte die Feuerwehr nach etwas über einer Stunde Entwarnung geben und alle Bewohner wieder zurück in ihre Wohnungen schicken. Die Symptome der Verletzten waren zwischenzeitlich an der frischen Luft wieder so weit abgeklungen, dass niemand ins Krankenhaus musste.
Für die Rettungsarbeiten waren die Rathausstraße und die Armenruhstraße komplett gesperrt. Der Verkehr konnte ohne weitere Behinderungen umgeleitet werden. Über die Ursache der Reizungen konnten die Kräfte vor Ort keine weiteren Angaben machen.
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