(sst) Nach dem sich bereits am Freitag ein Gefahrgutunfall auf der A3 bei Idstein ereignete, kam es am Montag Abend erneut zu einem Unfall mit einem LKW, der Gefahrgut geladen hatte. Bei einem Abbiegevorgang auf der Autobahnbrücke der B 43 löste sich der mit Formaldehydlösung beladene Auflieger von seiner LKW-Zugmaschine und blieb auf der Fahrbahn stehen.
Kurz vor 19 Uhr verlor der holländische LKW, von der A 3 kommend, beim Abbiegen auf die B 43 seinen Auflieger. Der Tank des Aufliegers mit 24 Tonnen giftiger Formaldehydlösung wurde bei dem Unfall zum Glück nicht beschädigt. Auch der Fahrer blieb unverletzt. Da aber nicht klar war, ob bei der Bergung noch Gefahrgut austreten wird, wurde durch eine zuerst eingetroffene Polizeistreife sofort die Umgebung gesperrt. Auch der angrenzende Zugverkehr, darunter die parallel verlaufende ICE-Trasse, und die Auf- und Abfahrten zur A 3 und B 43 wurden gesperrt. Sofort wurden Kräfte der Feuerwehr nachalarmiert. Neben der FF-Raunheim kam auch die Fachgruppe Erkundung des 2. GABC-Zuges und der ELW 2 des Groß-Gerau-Kreises, die FF-Kelsterbach mit LF und TLF, die FF-Groß-Gerau mit ihrem Abrollbehälter Sondereinsatz und die SEG-Betreuung des DRK OV Raunheim/Kelsterbach zum Einsatz. Die FF-Nauheim stellte währenddessen den Grundschutz für den Ortsbereich Raunheim sicher.
Nach Mitternacht traf auch der Kran der Berufsfeuerwehr Frankfurt an der Einsatzstelle ein. Mit dessen Hilfe wurde der Auflieger angehoben. Mit einer anderen Zugmaschine und unter Feuerwehr- und Polizeibegleitung wurde dieser dann zu einer Nahe gelegenen Chemiefirma gebracht. Dort wurde die Chemikalie von der Feuerwehr unter CSA abgepumpt. Ein Gutachter untersuchte den LKW und den Auflieger am Dienstag. Ein technischer Defekt konnte bereits ausgeschlossen werden – lediglich ein Sicherungsstift an der Kupplung fehlte.
Durch den rund sechs einhalb Stunden dauernden Einsatz und trotz der umfangreichen Sperrungen kam es, bis auf kleinere Staus in Raunheim, zu keinen größeren Verkehrsbehinderungen.