(sst) Zu einem Zimmerbrand kam es am Freitagabend in einem Raunheimer Einfamilienhaus. Zunächst war es ganz normaler Einsatz, doch dann fiel den Raunheimer Einsatzkräften ein seltsamer „Kollege“ auf, der volle Schutzkleidung trug, doch niemandem so richtig bekannt war.
In der Küche eines Einfamilienhauses in Raunheim (Kreis Groß-Gerau) brach am Freitagabend gegen 22:30 Uhr ein Feuer aus. Da sich niemand in der Wohnung befand, wurde der Brand erst durch die Nachbarn entdeckt. Bei Ankunft der Feuerwehr war das Feuer bereits durch die Wohnungsbesitzer stark eingedämmt worden, sodass sich die Tätigkeit der Feuerwehr auf das Heraustragen des Brandgutes sowie Nachlöscharbeiten beschränkte. Bereits im Gerätehaus fiel den Raunheimer Feuerwehrkräften ein 38-Jähriger auf, der sich in kompletter Feuerwehrkleidung auf das Löschfahrzeug neben seine „Kollegen“ setzten wollte, aber niemandem so richtig bekannt war. Er wurde eindringlich gebeten, die Feuerwache zu verlassen. Davon ließ er sich aber nicht abbringen und wartete ab, bis das erste Fahrzeug zur Einsatzstelle ausrückte, zog sich dann um und begab sich auf das zweite Löschfahrzeug. Die nach und nach am Gerätehaus eintreffenden Kameraden hatten von dem Disput mit dem Fremden natürlich noch nichts mitbekommen. Sie setzten sich nichts ahnend auf das zweite Fahrzeug und rückten aus. Auch hier wurde der Fremde aber schnell entdeckt – allein durch seine Alkoholfahne. Da zunächst noch unklar war, ob sich noch Personen in dem Haus befinden, konzentrierte man sich zunächst auf die Menschenrettung und Brandbekämpfung, bevor man den „Feuerwehrmann“ zur Rede stellte. Die Feuerwehr informierte die Polizei, die den deutlich alkoholisierten 38-Jährigen aus Mönchengladbach festnahm. Er verbrachte die Nacht zwecks Ausnüchterung bei der Polizei in Rüsselsheim.
Der 38-Jährige sei bei der Alarmierung zum Feuerwehrhaus gerannt, habe sich Schutzkleidung angezogen und setzte sich im Feuerwehrfahrzeug wie selbstverständlich neben seine „Kollegen“, so die Polizei. „Wenns brennt, wird jeder Mann gebraucht!“, sagte er Gegenüber der Polizei zu seinem Motiv aus. Wie der Mann nach Raunheim kam, ist unklar. Der Polizei liegen derzeit keine Anhaltspunkte für strafbares Handeln vor. Weder wurden die Löscharbeiten behindert, noch Einsatzmittel beschädigt.