Ein Flugunfall auf dem Flugplatz Mainz-Finthen endete am Ostersonntag glimpflich. Bei der Landung hatte sich eine russische Propellermaschine vom Typ Yak-11 überschlagen. Das Flugzeug blieb auf dem Dach liegen, der Pilot musste von der Feuerwehr befreit werden. Der 80-Jährige aus Hessen wurde mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung hat die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen.
Der Tower des Flugplatz Mainz-Finthen meldete der Feuerwehr Mainz am Ostersonntag gegen 12:45 Uhr einen Flugunfall eines Kleinflugzeuges. Bereits auf der Anfahrt wurde per Funk mitgeteilt, dass ein Kleinflugzeug beim Landeanflug auf den Grünstreifen neben der geteerten Landebahn abgekommen sei und sich hierdurch überschlagen habe und nun kopfüber auf der Wiese liegen würde. Der Pilot sollte in der Maschine eingeklemmt sein.
An der Einsatzstelle stellte sich heraus, dass es sich um ein Militärflugzeug des Typ YAK-11 handelte. Da dieser Flugzeugtyp auch Kunstflugtauglich ist, war nicht zu befürchten, dass Betriebsmittel austreten würden. Auch durch den Unfall waren keine entsprechenden Behälter oder Leitungen beschädigt worden, sodass tatsächlich keine brennbaren Flüssigkeiten ausgetreten waren. Der sogenannte dreifache Brandschutz (Wasser, Schaum und Pulver) wurde jedoch von Beginn des Einsatzes bis zum Abbau der Gerätschaften aufrecht gehalten.
Somit konnte die ganze Aufmerksamkeit einzig dem verletzten 80-jährigen Piloten gewidmet werden. Dieser war dem ersten Anschein nach nicht schwer verletzt und auch nicht eingeklemmt. Es war zu jedem Zeitpunkt ansprechbar und konnte alle Gliedmaßen bewegen. Aufgrund der Lage des Flugzeuges war es dem Piloten jedoch nicht möglich sich aus dem Flugzeug zu befreien. Auch eine einfache Rettung durch Ersthelfer war nicht möglich.
Mit einigem technischen Aufwand war die Feuerwehr in der Lage, das Flugzeug zuerst zu sichern und später anzuheben. Hierzu kamen spezielle Niederdruck-Hebekissen und größere Mengen Unterbauhölzer zum Einsatz. Um den Zugang zum Patienten zu erleichtern und dessen Rettung zu ermöglichen, mussten Teile der Kanzel entfernt werden. Hierzu kamen auch Hydraulische Rettungsgeräte zum Einsatz. Exakt eine Stunde nach der Alarmierung war die verletzte Person befreit und konnte vom Rettungsdienst in ein Mainzer Krankenhaus transportiert werden.
Im Anschluss an die Menschenrettung blieb das Flugzeug neben der Landebahn liegen. Die Einsatzstelle wurde der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) übergeben. Bis zur Bergung des verunfallten Flugzeuges muss der Flugplatz geschlossen bleiben.
Neben der Feuerwehr waren der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen und dem Rettungshubschrauber Christoph 77 sowie die Polizei mit mehreren Streifenwagen vor Ort.
Bedanken möchte sich die Feuerwehr auch bei allen Ersthelfern und Helferinnen – überwiegend Piloten, die sich gerade in der Nähe aufhielten. Durch die fachkundige Unterstützung konnte die Feuerwehr die Menschenrettung gezielt angehen und sicher abarbeiten. Denn auch für große Feuerwehren sind Einsätze mit Flugzeugen eine Herausforderung und kein Alltag.
