(me) Ein Fahrzeug in einem Seitenarm des Rheins bei Hattenheim führte am Sonntagmorgen zu einem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr. Rettungstaucher durchsuchten den Wagen, fanden jedoch keine Insassen. Nachdem der Pkw geborgen war und die Umgebung, auch mit einem Hubschrauber, abgesucht worden war, meldete der Besitzer sich am Abend telefonisch.
Gegen 8:15 Uhr bemerkte ein Spaziergänger zwischen Eltville und dem Sportplatz Hattenheim etwas Merkwürdiges im Rhein. Ziemlich deutlich war ein Dach eines Autos unter der Wasseroberfläche zu erkennen. Eine Polizeistreife überprüfte die Meldung. An einer Wegeskreuzung fanden sie tatsächlich leicht zugeschneite Spuren in Richtung Rhein – auch das Fahrzeugdach erkannten sie.
Sofort wurden neben Notarzt und Rettungswagen auch die Feuerwehren Hattenheim, Eltville, Erbach und Niederwalluf alarmiert. Zusätzlich fuhr der GW-Wasserrettung der Berufsfeuerwehr Wiesbaden mit Tauchern zur Einsatzstelle. Ein Taucher der FF-Eltville rüstete sich aus und untersuchte den abgetauchten Wagen.
Im Fahrzeug selbst konnte der Taucher keine Insassen finden. Da jedoch das Beifahrerfenster heruntergekurbelt war, mussten die Rettungskräfte davon ausgehen, dass jemand noch im Wasser aus dem Fahrzeug geklettert sein könnten. Die Person könnte dann entweder im Rhein treiben oder an Land kollabiert sein.
So suchten die Rettungsboote die nähere Umgebung und ein Polizeihubschrauber den Bereich zwischen B42 und Rhein mit der Wärmebildkamera ab – beides erfolglos. Ein Taucher der Berufsfeuerwehr Wiesbaden befestigte während dessen eine Endlosschlinge, um den neuwertigen Opel Meriva aus dem Wasser zu bergen. Da unklar war, ob der Wagen allein mit der Seilwinde des Rüstwagens vor Ort die Böschung hinauf gezogen werden konnte, fuhr der Kran der Feuerwehr Wiesbaden vorsorglich Richtung Hattenheim.
Doch nach nur wenigen Minuten war der Opel, der in Bad Homburg zugelassen ist, an Land. Im Wagen befanden sich neben der Kleidung einige leere Bierflaschen. Die Polizei ermittelte, konnte oder wollte bis zum Abend jedoch keine Ergebnisse vermitteln. Wie der Wiesbadener Kurier am Montag mitteilte, hatte sich der Fahrer noch am Samstagabend telefonisch bei seiner Familie gemeldet.
Was er zum „Abtauchen“ seines Wagens sagte und wie er von Hattenheim weg kam, ist bisher jedoch nicht bekannt. Nach rund zwei Stunden konnten alle Einsatzkräfte einrücken. Der äußerlich fast unbeschädigte Wagen wurde abgeschleppt.