(sst) Am Samstagmorgen fand die gemeinsame Abschlussübung der Feuerwehren Bierstadt, Erbenheim und Kloppenheim statt. Gleichzeitig wurde mit den TLF 8/18 und der Berufsfeuerwehr ein neues Konzept zur Waldbrandbekämpfung erprobt. Die Vertreter der Berufsfeuerwehr zogen ein positives Fazit aus dem Test.
Kurz nach 10 Uhr trafen sich die Übungsteilnehmer aus sechs verschiedenen Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr am Kellerskopf. Zunächst wurde ein Feuer im Wald angenommen. Das Basis-LF der Feuerwache 3 rückte daher zur Einsatzstelle aus. Der ELW2 und das GTLF rückten zeitversetzt nach, um die Übung realitätsnah zu gestalten. Nach einer ersten Erkundung stellte sich die Lage allerdings größer als zunächst angenommen dar. Es müssen weitere Kräfte nachalarmiert werden. Auf dem Parkplatz vor der Wilhelm-Bausch-Hütte wurde ein Bereitstellungsplatz für die nachrückenden Kräfte eingerichtet. Um eine kontinuierliche Wasserabgabe zu ermöglichen, wurde mit den TLF 8/18 aus Breckenheim, Kloppenheim, Nordenstadt und Rambach ein Pendelverkehr eingerichtet. Die Melderkrad der Feuerwache2 und der FF-Kloppenheim wiesen den Fahrzeugen anfangs den Weg und dienten zur Kommunikation, da die 2-Meter-Funkgeräte nur eine gewisse Reichweite haben. Der Tank des GTLF wurde als Puffer zum Basis-LF genutzt, welches die erste Brandbekämpfung vornahm. Ein Hochbehälter am Waldrand diente als Wasserentnahmestelle für das Befüllen der TLF und für die Wasserförderung über lange Wegstrecke. Diese wurde parallel zum Pendelverkehr mit dem GW-L2 der FF-Erbenheim aufgebaut – eine zusätzliche Verstärkerpumpe wurde durch die FF-Bierstadt in Stellung gebracht und betrieben. Nachdem die Wasserförderung lange Wegstrecke fertig aufgebaut und in Betrieb genommen wurde, musste der Pendelverkehr eingestellt werden. Grund: Der Hochbehälter lieferte zu wenig Druck, beide Systeme parallel zu betreiben. Die Waldbrandkarten, auf denen die Hochbehälter und Hydranten eingezeichnet sind, sollen daher demnächst durch die Berufsfeuerwehr und die ESWE unter Anderem mit Daten zum Ausgangsdruck ergänzt werden.
Dann wurde begonnen das neue System zur Waldbrandbekämpfung aufzubauen. Hierzu wurde eine B-Schlauchleitung von einem wasserführenden Fahrzeug aus gelegt und nach jeweils zwei B-Schläuchen ein Verteiler gesetzt. An dem Verteiler wurden je zwei D-Rohre angeschlossen. Durch die Verwendung von D-Rohren anstatt von C-Rohren, wird der Wasserverbrauch erheblich verringert. Denn Wasser ist bei einem Waldbrand gold wert. Da in unseren Wäldern außerdem ausschließlich Bodenfeuer vorkommen, ist man mit dem System mit D-Rohren auch sehr viel flexibler, denn die Rohre sind wendig und können von einem Feuerwehrmann alleine vorgenommen werden. Denn Wipfelfeuer, wie in Griechenland oder Spanien, kommen in Mischwäldern nicht vor. Auch ist eine Vorbenetzung des Waldbodens mit Wasser möglich, mit dem eine Ausbreitung verhindert werden kann. Zudem kann das ganze System als Ring aufgebaut werden. Dadurch ist es möglich, das Feuer einzukreisen.
Die Vertreter der Berufsfeuerwehr zogen ein durchaus positives Fazit aus dem Test. „Mit dem System ist man überaus flexibel“, so Einsatzleiter Frank Hüsch. Weitere Tests mit Druckmanometern sollen das System weiter verbessern, damit es umgesetzt und das benötigte Material beschafft werden kann. Aber auch die Wasserförderung über lange Wegstrecke und der Pendelverkehr haben ohne größere Probleme funktioniert. Sie lieferten gute Erkenntnisse, in Zukunft bei einer solchen Lage besser Planen zu können.