(me) Am 24. Juli durfte der DRK-Ortsverein Bierstadt-Heßloch-Kloppenheim ihre nagelneue mobile Rettungsstation der Öffentlichkeit präsentieren. Für das Schmuckstück war 15 Jahre lang gespart und geplant worden. Nun gibt es insgesamt vier Rettungsstationen beim DRK Wiesbaden.
Jahrelang, so berichtet Bereitschaftsleiter Patrick Glaffig, mussten Pläne gezeichnet und geeignete Aufbauhersteller gesucht werden. Die neue Rettungsstation sollte das Arbeiten bei den über 100 Sanitätsdiensten jährlich effizienter und auch angenehmer machen.Mit dem Aufbauhersteller Einhorn aus Polen fand Glaffig den optimalen Partner. Gemeinsam entwarfen sie den Anhänger, der nun sogar in Serie gehen soll. Das Fahrgestell ist ein achteinhalb Meter langer Anhänger von Böckmann. Dieser ist 2,55m breit, 2,7m hoch und wiegt stolze 2,7 Tonnen.
Der Innenbereich ist in einen Behandlungsraum und einen Aufenthaltsraum geteilt. Im Aufenthaltsraum können sich die Helfer dank Mikrowelle, Kühlschrank und Wasserkocher stärken, zudem lässt er sich auch für die Einsatzleitung nutzen.
Neben umfangreicher Funkausrüstung ist ein sogenannter Tischtank eingebaut. So können Laptops, USB-Sticks etc. in den Tisch gesteckt und dann über einen 32-Zoll Flachbildschirm gesteuert und allen zugänglich gemacht werden.
Über ein Fenster und Signalgeber erhält man jederzeit Informationen über den Stand im Behandlungsraum. Der Behandlungsraum gleicht auf den ersten Blick einem Wiesbadener Rettungswagen (RTW). Zusätzlich ist ein zweiter Behandlungsplatz an der Wand verfügbar.
Für die mobile Versorgung verfügt die Station unter anderem über zwei Rescue-Bags, einen Notfallrucksack, Schaufeltrage, Spineboard, elektrische Absaugpumpe und einen AED (Atomatisierter Externer Defibrilator).
Um Patienten schonend transportieren und eventuell in einen Rettungswagen umlagern zu können, wurde die in Wiesbaden übliche Stryker-Fahrtrage für den primären Behandlungsplatz beschafft. Die Schränke und Einbauten sind sowohl in der Anordnung, als auch Ausstattung den Rettungswagen angelehnt. Damit ist sicher gestellt, dass Rettungsdienstpersonal und Notärzte problemlos in der Rettungsstation arbeiten können.
Beide Innenräume lassen sich separat voneinander klimatisieren. Außerdem sind die Innenräume mit 12 Volt-LEDs blendfrei beleuchtet. Die Stromversorgung kann auch ohne festen 230 Volt-Anschluss für rund 20 Minuten unterbrechungsfrei aufrecht erhalten werden. Genügt auch das nicht, lässt sich mittels einer blauen LED-Notbeleuchtung arbeiten.
Sollten zusätzliche Kapazitäten benötigt werden, kann eine Markise auf rund vier Meter Länge ausgefahren werden. Mit Seitenwänden entsteht hier weiterer Platz im Außenbereich. Dieser Außenbereich ist rundum mit insgesamt zehn Arbeitsscheinwerfern ausgeleuchtet. Der hintere von zwei Fahnenmasten eignet sich zudem als Halterung für einen Powermoon.
Zum Einsatz soll der Anhänger ausschließlich bei Sanitätsdiensten kommen. Dabei sucht der Ortsverein derzeit noch dringend einen Stellplatz für den großen Anhänger. Sollten Sie einen sicheren Stellplatz im Osten Wiesbadens zur Verfügung haben, sind Patrick Glaffig (bereitschaftsleitung@drk-bierstadt.de oder 0175/2440011) und seine ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer für jede Hilfe dankbar – auch wenn Sie selbst als Helfer aktiv werden wollen.
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