Nach dem Giftgasaustritt in Oestrich-Winkel ist die Feuerwehr nach über einer Woche immer noch im Einsatz. Nachdem der Einsatz am Freitag offiziell für Beendet erklärt wurde, mussten die Einsatzkräfte in der Nacht zum Samstag erneut anrücken. Seitdem kontrolliert die Feuerwehr den betroffenen Tank und die Tankkühlung dauerhaft. Und das voraussichtlich noch für rund zwei Wochen.
„Es kann Entwarnung gegeben werden. Von dem beschädigten Tank geht keine Gefahr aus.“, teilte der Rheingau-Taunus-Kreis in einer Pressemitteilung am Freitag mit. Der Einsatz bei der Firma Koepp sei erfolgreich beendet und dem Betrieb Auflagen zur Entsorgung des Tanks gemacht worden. Nur wenige Stunden später mussten die Einsatzkräfte in der Nacht zum Samstag aber erneut anrücken.
Im Tank befindliche Reste des gelagerten Stoffs reagierten noch immer und entwickelten dabei zu hohe Temperaturen. „Die Situation ist nicht beunruhigend, macht aber permanente Maßnahmen der Feuerwehr zur Kühlung erforderlich.“, so die Feuerwehr Winkel auf ihrer Facebook-Seite. Seitdem sind die Feuerwehren aus Oestrich-Winkel pausenlos auf dem Betriebsgelände in Bereitschaft und kontrollieren die Temperatur des Tanks sowie die Tankkühlung – Rund um die Uhr im Schichtbetrieb. Auch ein Rettungswagen, der ehrenamtlich von Maltesern und Rotem Kreuz besetzt wird, ist rund um die Uhr vor Ort
Spezialkräfte der Werkfeuerwehr des Chemieunternehmens Bayer aus Leverkusen wurden hinzugezogen, um der Tank mit Stickstoff zu kühlen. Von außen wird er mit Wasser gekühlt. Die Wasserwerfer und -schilde zum Niederschlagen eventuell doch noch austretender Dämpfe sind einsatzbereit. Auch das Feuerlöschboot der Feuerwehren Wiesbaden und Mainz hat am Rheinufer vor Oestrich wieder Stellung bezogen, um für eine ausreichende Wasserversorgung zu sorgen. Dutzende B-Schläuche wurden erneut vom Rhein zum Betriebsgelände verlegt.
„Die Messwerte stagnieren im Wesentlichen. Sie lassen aber eine Demontage des Tanks zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin nicht zu.“, teilte die Feuerwehr Winkel am Montag mit. Ziel der derzeitigen Maßnahmen ist nach Auskunft der Firma Koepp, die Temperatur des Tankinhalts kontrolliert abzusenken. Die Abkühlung des Produktes wird aller Voraussicht nach mindestens noch rund zwei Wochen dauern.
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