Ein Motorboot hat infolge eines Brandschadens im Motorraum einen Defekt an der Steuerungsanlage und fährt in eine Gruppe von Paddlern. Zahlreiche teils schwer Verletzte treiben im Rhein bei Walluf. Feuerwehren, Rettungsdienst und DLRG übten am vergangenen Freitag den Ernstfall.
Der Alarm ging bei Leitstelle des Rheingau-Taunus-Kreises gegen 16:45 Uhr ein. Unfall auf dem Rhein bei Walluf: „Manövrierunfähiges Motorboot kollidiert mit einer Gruppe von Paddlern. Mehrere verletzte Personen treiben im Rhein. Andere retteten sich auf den Steinwall vor dem Hafen. Im Motorraum des Bootes brennt es, weshalb die Steuerungsanlage defekt ist.“ Der Mitarbeiter der Rettungsleitstelle alarmiert sofort die Freiwilligen Feuerwehren von Nieder- und Oberwalluf,
Die sehr hohe Fließgeschwindigkeit des Rheins sorgt dafür, dass die im Wasser treibenden Personen schnell weit auseinander gerissen werden. „Diese Strömung erschwert das Auffinden der Verletzten durch die Rettungskräfte natürlich noch“, betont Rainer Oswald vom Fachdienst für Brand- und Katastrophenschutz und Rettungsdienst der Kreisverwaltung, der die Übung in einem Boot begleitet. Oliver Schütz und Uli Hartmann von der Rettungsleitstelle hatten sich das Szenario der Übung ausgedacht.
Derweil treffen an beiden Ufern des Rheins die Rettungskräfte ein und lassen die Rettungsboote zu Wasser. Nach kurzer Zeit können sie nach und nach die Verletzten aus dem Rhein ans Ufer retten, wo sie sie an den Rettungsdienst übergeben. Der Leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst koordinieren die Versorgung.
Gegen 18:15 Uhr ist auch der letzte Komparse von den Rettungskräften entdeckt und am Ufer abgegeben. Mittlerweile wurde auch der „Brand“ im Motorboot gelöscht. Die Übung kann beendet werden. Schütz: „Wir hatten einige Beobachter im Einsatz, die nun ihre Erkenntnisse zusammentragen, die wir dann bei einem Treffen mit allen Beteiligten besprechen werden.“ Eine erste vorläufige Bilanz fiel jedoch positiv aus. „Bei dem Zusammenspiel unterschiedlicher Rettungskräfte gibt es natürlich Schwierigkeiten und kleinere Fehler. Aber um diese auszumerzen, sind wir ja hier“, resümiert Uli Hartmann, der zu der Übung auch den neuen Kreisbrandinspektor Joachim Dreier begrüßen konnte.
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