Ein schreckliches Ende nahm der Ausflug einer Gruppe niederländischer Cabrio-Fahrer am Sonntag auf der A3 bei Breckenheim. Kurz hinter dem Wiesbadener Kreuz kam das letzte Fahrzeug der Gruppe – eine 400 PS starke Dodge Viper – ins Schleudern und geriet unter die Mittelleitplanke. Der Fahrer verstarb an der Unfallstelle, sein Beifahrer schwebt in Lebensgefahr.
Gegen 10 Uhr befuhren die fünf niederländischen Cabrios die A3 in Richtung Norden, wo sie bei Medenbach eine Pause einlegen wollten. Doch knapp zwei Kilometer vor der Raststätte endete der Ausflug mit einem tragischen Unfall.
Laut Zeugenaussagen fuhren die Fahrzeuge mit 140 bis 150 Stundenkilometern als die Dodge Viper auf der feuchten Fahrbahn aus ungeklärter Ursache nach links von der Fahrbahn abkam. Der Sportwagen geriet dabei unter die Leitplanke, wo das gesamte Verdeck abgerissen wurde.
Nach mehreren Notrufen fuhren zwei Notärzte, Rettungswagen und Feuerwehren aus Hofheim und Diedenbergen zur Unfallstelle. Beide Fahrzeuginsassen waren nach dem Unfall im Auto eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden.
Zur Hilfe kam der Feuerwehr dabei ein so genanntes „Crash Recovery System“, dass auf einem mobilen Computer detaillierte Fahrzeugdaten enthält und der Feuerwehr wichtige Hilfestellungen zur sicheren und schnellen Unfallrettung leistet.
Aufgrund der Verletzungen forderten die Rettungskräfte schon kurz nach dem Eintreffen für den Beifahrer den Rettungshubschrauber „Christoph 2“ aus Frankfurt an, der kurze Zeit später auf der voll gesperrten Autobahn landete.
Nach knapp 30 Minuten waren beide Insassen aus dem Wrack befreit und in Rettungswagen behandelt. Während der 50-jährige Beifahrer mit schwersten Verletzungen in eine Spezialklinik geflogen wurde, erlag der 48 Jahre alte Fahrer noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen.
Polizei und Rettungskräfte kümmerten sich während der Rettungsarbeiten um die geschockten Freunde der Verunfallten. Die Straßenmeisterei musste die Fahrbahn umfangreich reinigen. Auch die linke Spur der Gegenfahrbahn war kurzfristig gesperrt um die von Trümmern und Dreck zu befreien.
Zur Unfallursache konnten noch keine genauen Angaben gemacht werden. Der Einsatzleiter der Polizei vor Ort hält einen Fahrfehler für möglich. Bei 400 PS mit Heckantrieb kann unkontrolliertes Beschleunigen auf der feuchten Fahrbahn schnell zum Ausbrechen des Hecks führen. Außerdem war das Reifenprofil der Hinterreifen bereits hart an der gesetzlichen Grenze.
Da aber auch ein technischer oder mechanischer Defekt nicht ausgeschlossen wird, wurde das Fahrzeug beschlagnahmt und von Gutachtern untersucht. Nach über eineinhalb Stunden Vollsperrung konnte der Verkehr über den Standstreifen an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden. Der Verkehr staute sich bis hinter Raunheim und auf der A66 rund um das Wiesbadener Kreuz.
[flickr-gallery mode=“photoset“ photoset=“72157627696030848″]