Bei einem ausgedehnten Wohnungsbrand sind am Sonntagabend mindestens vier Personen verletzt worden. Eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus brannte völlig aus. Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst war in der Wiesbadener Innenstadt im Einsatz.
Als die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte kurz nach 19 Uhr an dem Mehrfamilienhaus in der Herderstraße eintrafen, stieg bereits dichter Rauch aus mehreren Fenstern im vierten Obergeschoss. Eine Person wurde im Treppenraum vom vorgehenden Trupp unter Atemschutz gefunden und gerettet. Ein Bewohner aus dem fünfen Stock konnte seine Wohnung wegen der starken Rauchentwicklung nicht verlassen. Er konnte mit Brandfluchthaube ins Freie geführt werden.
Mit einem C-Rohr unter Atemschutz begann ein Trupp unter Atemschutz die Brandbekämpfung. Immer wieder kam es zu Durchzündungen in der völlig in Flammen stehenden Wohnung. Aufgrund der engen Bebauung und Falschparkern wurde eine zweite Drehleiter angefordert, über die einige Bewohner der darüberliegenden Wohnungen betreut wurden. Probleme bereitete den Feuerwehrkräften auch, dass die Scheiben der Wohnung bereits gesprungen waren. Scherben sorgten für mehrere Schlauchplatzer, wodurch es zu einem Wasserschaden in dem Haus kam.
Vier Personen wurden mit Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Die eine schwer und drei mittelschwer Verletzten wurden in der Druckkammer aufgrund einer Rauchgasvergiftung behandelt. Acht Hausbewohner, darunter ein Säugling, wurden vom Betreuungszug des ASB Wiesbaden im Betreuungsbus der Berufsfeuerwehr versorgt und untersucht. Die Technische Einsatzleitung Rettungsdienst koordinierte die Rettungs- und Betreuungsarbeiten.
Um die Einsatzkräfte mit genügend Atemschutzflaschen versorgen zu können, kam auch der Abrollbehälter Atemschutz an die Einsatzstelle. Auch der Direktionsdienst der Berufsfeuerwehr und der Feuerwehrdezernent der Stadt Wiesbaden machten sich ein Bild der Lage. Die Feuerwachen 1 und 3 wurden während der Einsatzdauer durch die Freiwilligen Feuerwehren aus Frauenstein und Medenbach besetzt.
Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten, die Berufsfeuerwehr, FF-Stadtmitte und FF-Frauenstein durchführten, dauerten noch bis in die späte Nacht an. Acht Wohnungen waren durch den Brand, durch den Ruß oder Löschwasser nicht mehr bewohnbar. Ein Teil der Wohnungsinhaber mussten in einer Jugendherberge untergebracht werden. Die restlichen Bewohner konnten sich bei Familienangehörigen und Freunden einquartieren. In die restlichen vier Wohnungen konnten die Mieter zurückkehren.
Brandursachenermittler des Polizeipräsidiums Westhessen hatten am Montagvormittag erste Ermittlungen in der Brandwohnung aufgenommen. Aufgrund des Zerstörungsgrades konnten bisher keine konkreten Hinweise zur Brandursache gefunden werden. Weitere Anhaltspunkte erhofft sich die Kriminalpolizei aus den noch ausstehenden Vernehmungen.
[flickr-gallery mode=“photoset“ photoset=“72157629292347589″]