Ein Business-Jet ist am Donnerstagabend bei Egelsbach (Landkreis Offenbach) abgestürzt. Das mit fünf Personen besetzte Flugzeug stürzte beim Landeanflug auf den Flugplatz Egelsbach in ein Waldgebiet und ging in Flammen auf. Drei Tote wurden bereits am Abend gefunden. Zwei weitere Tote entdeckten Ermittler am Freitag.
Die Maschine, ein amerikanischer zwölfsitziger Business-Jet der Marke Cessna „Citation 750“, war mit Pilot und Copilot sowie drei Passagieren in Linz (Österreich) gestartet und wollte gegen 19 Uhr planmäßig auf dem Flugplatz Egelsbach landen. Etwa vier Kilometer vom Flugplatz entfernt, stürzte die Maschine aus bislang ungeklärter Ursache nach einer Baumberührung in ein Waldgelände unweit der Autobahn 661. Das Flugzeug fing nach dem Aufprall am Boden Feuer und wurde völlig zerstört.
Die Unglücksstelle erstreckte sich auf mehrere hundert Meter und wurde von der Polizei weiträumig abgesperrt. Drei Tote konnten die Rettungskräfte noch am Abend bergen. Nach weiteren Insassen wurde bis in die Nacht gesucht. Durch das massive Feuer konnte die Flugzeug lange nicht untersucht werden. Am Freitag fanden Spezialisten der Kriminalpolizei und der Gerichtsmedizin dann zwei weitere Leichen. Derzeit klären rechtsmedizinische Untersuchungen wie Obduktion und DNA-Abgleich, bei wem es sich bei den drei männlichen und zwei weiblichen Leichen handelt.
Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) hat gemeinsam mit der Kripo Offenbach die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenonnem. Der so genannte Cockpit-Voice-Recorder und der Flugdatenschreiber sind zur Auswertung bereits auf dem Weg nach Braunschweig. In vier bis acht Wochen werde anschließend ein sogenannter Statusbericht auf der Internetseite der BFU veröffentlicht.
Als die Maschine abstürzte, herrschten nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach gute Sichtbedingungen. Nach Angaben der Polizei gab es aber vereinzelt dichte Nebelbänke. Die Pilot war, wie am Flugplatz Egelsbach üblich, im Sichtflug unterwegs. Der Tower habe nach Informationen des Hessischen Rundfunks Sichtkontakt zur Maschine gehabt und keinerlei Auffälligkeiten bemerkt.
Erst im Juni 2010 starb beim Absturz eines Sportflugzeugs nahe des Flugplatzes ein 54-jähriger Passagier. Der 56-jährige Pilot, der wegen eines Strömungsabrisses nach einem Steigflug die Kontrolle über die einmotorige Maschine verloren hatte, wurde schwer verletzt. Anfang Dezember 2009 waren unweit der jetzigen Unfallstelle drei Geschäftsleute aus dem Raum Offenbach beim Absturz eines Kleinflugzeugs ums Leben gekommen. Als Unglücksursache wurde damals ein Pilotenfehler im Nebel vermutet.
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