(me) Am vergangenen Donnerstag zeigte sich im Wiesbadener Feuerwehrmuseum auf der Feuerwache 1 auf beeindruckende Weise, dass sich Engagement für die Feuerwehr und eine körperliche oder geistige Behinderung nicht ausschließen. Von einer Reise nach San Sebastian brachte die Behindertenseelsorge ein Dankeschön mit – für eine Geste, die 28 Jahre her ist.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1982. Stefan Gärth, heute Leiter des Feuerwehrmuseums, ist ganz neu bei der Berufsfeuerwehr und steht noch für besondere Aufgaben bereit. Eine seiner ersten Aufgaben: Eine alte Drehleiter putzen und polieren. Die Drehleiter wurde der Partnerstadt San Sebastian geschenkt. Dort stand derzeit nicht genügend Kapital für die dringend benötigte Leiter zur Verfügung.
Während Stefan Gärth die Gruppe als „außerordentlich interessiert“ in bester Erinnerung hat, gibt Claudia Uckmann, eine der Betreuerinnen, das Lob zurück: „Die lockere und außerordentlich herzliche Art, wie uns die Feuerwehr gezeigt wurde, hat uns alle beeindruckt.“ So kommt an einer Vitrine mit Feuerwehrhelmen aus aller Welt auch die Frage: „Wo ist denn der Helm aus der Partnerstadt San Sebastian?“.
Das ist sogar einfacher als es klingt. Denn im Sommer 2009 flog eine Gruppe der Menschen mit Beeinträchtigung im Rahmen einer integrativen Reise nach San Sebastian. Mit im Gepäck: Ein Feuerwehrhelm aus Wiesbaden. Bei einem Empfang mit dem Bürgermeister und dem Leiter der Feuerwehr in San Sebastian, überreichen sie den Helm aus Wiesbaden.
Claudia Uckmann und Pfarrer Rolf Haller übergeben die Geschenke aus Spanien zusammen mit vier Teilnehmern der Reise, dem Leiter der Berufsfeuerwehr Harald Hagen und den Verantwortlichen des Feuerwehrmuseums Stefan Gärth und Georg Sack. Wenn sie den Feuerwehrleuten von ihrer Reise erzählen, zeigt sich immer wieder, wie wichtig es der Gruppe war, der Feuerwehr für den tollen Besuch im März 2009 zu danken.
So hat die Feuerwehr Wiesbaden nicht nur einen neuen Helm und eine Tafel aus der spanischen Partnerstadt, sondern in erster Linie viele Freunde und Fans in der Behindertenseelsorge gefunden. So wollen Rolf Haller und seine Schützlinge das Museum im April erneut besuchen. „Hier gibt es so viel Interessantes zu sehen, das kann man bei einem Besuch gar nicht alles schaffen“ weiß Haller und freut sich auf den nächsten Besuch.