Mainz: Orkan drückt Abgase zurück – Mann erleidet Kohlenmonoxid-Vergiftung

Dachstuhlbrand Rheinallee Mainz 08.09.11

Symbolfoto

Bei einem Kohlenmonoxid-Unfall erlitt ein 33-jähriger Mann in Mainz am Freitagabend eine lebensgefährliche Vergiftung. Vier weitere Bewohner erlitten eine leichte Kohlenmonoxid-Vergiftung. Vermutlich sorgte der Orkan Joachim dafür, dass sich die Abgase im Schornstein zurückstauten.

Der Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Mainzer Innenstadt wurde von seiner Lebensgefährtin bewusstlos in der Wohnung aufgefunden. Bei der Eingangsuntersuchung im Hildegardis-Krankenhaus wurde eine lebensgefährliche Kohlenmonoxid-Konzentration im Blut festgestellt. Die aufnehmende Ärztin alarmierte die Feuerwehr, um eine weitere Ausbreitung des CO zu überprüfen und zu verhindern.

Unter Atemschutz nahm die Feuerwehr Mainz in der Wohnung einen erhöhten Anteil des giftigen Kohlenmonoxids (CO) nach. Vorsichtshalber wurde das gesamte Gebäude geräumt. Daraufhin wurde gegen 20:15 Uhr das Mehrfamilienhaus geräumt und gleichzeitig Rettungsdienstkräfte nachalarmiert..

Studie zur Gefährdung durch Kohlenmonoxid im Einsatz ab 01.08.11

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Die Bewohner des Gebäudes wurden vor Ort auf eine mögliche erhöhte CO-Konzentration im Blut untersucht. Vier von ihnen wurden mit Verdacht auf eine CO-Vergiftung in die Universitätsmedizin gebracht. Für den Aufenthalt der übrigen Bewohner wurde ein Stadtbus zur Verfügung gestellt. Eine Schnelleinsatzgruppe Betreuung kümmerte sich um die Betroffenen.

Im weiteren Verlauf wurden alle Geschosse des betroffenen Gebäudes sowie die links und rechts angrenzenden Wohnungen der Nachbargebäude von der Feuerwehr kontrolliert. In drei Wohnungen lagen erhöhte CO-Konzentrationen vor. Mit dem angeforderten Schornsteinfeger wurde nach der Ursache für den CO-Austritt gesucht. Die Ursache für die erhöhte Konzentration des giftigen Gases konnte an diesem Abend jedoch nicht zweifelsfrei ermittelt werden.

Aus Sicherheitsgründen wurden daher sämtliche Feuerstätten in dem Gebäude außer Betrieb genommen, das Gebäude durch die Feuerwehr belüftet und anschließend gesperrt. Alle Bewohner mussten bis zur Klärung und Beseitigung der CO-Quelle bei Verwandten, Bekannten oder im Hotel unterkommen.

Studie zur Gefährdung durch Kohlenmonoxid im Einsatz ab 01.08.11

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Der schwerverletzte Bewohner wurde unterdessen in die Druckkammer in Wiesbaden transportiert, um mittels Überdruckbehandlung das CO schneller aus dem Blut zu waschen. Bei den anderen Betroffenen, die zur Vorsicht in die Klinik gebracht wurden, ließen sich glücklicherweise keine oder nur geringe CO-Konzentrationen im Blut feststellen, sie blieben aber zum Teil zur Beobachtung im Krankenhaus.

Die Ursachensuche wurde am Samstag fortgesetzt. Gegenüber der Allgemeinen Zeitung erklärte der zuständige Schornsteinfeger, dass der Zwischenfall mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Orkan „Joachim“ zurückzuführen sei. Die Öffnung des Schornsteins auf dem Dach sei so ungünstig platziert, dass vermutlich der starke Wind eingedrungen sei, einen Überdruck im oberen Teil des Schornsteins verursacht und so dafür gesorgt habe, dass sich die Abgase zurückstauten. Weil der zwischen der Feuerstelle im Bad der Dachgeschosswohnung und der Schornsteinöffnung besonders kurz sei, habe sich der Effekt für den Mann in der Badewanne fatal ausgewirkt.

Studie zur Gefährdung durch Kohlenmonoxid im Einsatz ab 01.08.11

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Im Einsatz, der gut drei Stunden dauerte, waren 16 Einsatzkräfte der Mainzer Feuerwachen 1 und 2. Die Feuerwache 2 wurde während des Einsatzes von der Freiwilligen Feuerwehr Mainz-Stadt besetzt. Vom Rettungsdienst waren mit dem Leitenden Notarzt, dem Organisatorische Leiter Rettungsdienst, einer Notärztin, vier Rettungswagen und einer Schnelleinsatzgruppe Betreuung insgesamt 19 Einsatzkräfte vor Ort.

Durch eine Studie zur Kohlenmonoxid-Gefährdung sind alle Wiesbadener Rettungskräfte mit Kohlenmonoxid-Warnmeldern ausgestattet. Da dies aber in Mainz nicht der Fall ist, wurde erst im Krankenhaus bekannt, dass der Mann eine Kohlenmonoxid-Vergiftung erlitten hatte. Dadurch konnte die Feuerwehr die restlichen Wohnungen erst nach erheblicher Verzögerung kontrollieren und weitere Betroffene retten.

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