Seit Dienstagnachmittag brennt es auf einer Kompostieranlage zwischen Kelkheim und Hofheim. Bis Mittwochmorgen kämpften rund 180 Einsatzkräfte gegen den Brand, der Rettungskräfte und Bürger wohl noch einige Zeit beschäftigen wird. Die Löscharbeiten gestalten sich äußerst schwierig.
Gegen 15:15 Uhr verkeilte sich ein Gegenstand in der Schreddermaschine und löste daraufhin den Brand aus, der auf den Berg aus Biomasse überspringen konnte. Die gelagerten Grünschnitt- und Holzabfälle fanden reiche Nahrung, sodass auch die sofort alarmierte Feuerwehr die Brandausbreitung nicht stoppen konnte.
Die aufbereitete Biomasse wird üblicherweise in Wicker durch Verbrennung in Energie für rund 37.000 Haushalte eingesetzt. Am Dienstagabend schätzte der Firmeninhaber, dass rund 600 Tonnen Biomasse brennen. Die Polizei spricht von etwa 1.000 Kubikmetern.
Die Feuerwehren aus Kelkheim, Hofheim, Bad Soden und Liederbach hatten große Probleme eine ausreichende Wasserversorgung für einen umfangreichen Löschangriff aufzubauen, da kaum leistungsfähige Hydranten in erreichbarer Nähe sind. Zum Abend wurde daher ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen, auch zwei Großtanklöschfahrzeugen der Berufsfeuerwehr Frankfurt, eingerichtet.
Am späten Abend wurden die zuerst eingesetzten Kräfte durch weitere Einsatzkräfte des Main-Taunus-Kreises, beispielsweise Wildsachsen und Eppstein, herausgelöst und sind seit Mittwochmorgen wieder im Einsatz. In der Nacht leuchteten verschiedene Ortsverbände des THW die Einsatzstelle umfangreich aus. Die Rettungsdienste versorgten die Einsatzkräfte mit Essen und Getränken.
Nachdem sich das Feuer tief in die Müllberge gefressen hatte, entschied sich die Einsatzleitung in der Nacht den Haufen kontrolliert abbrennen zu lassen und nur noch an den Außenseiten zu löschen. Am Mittwochmorgen änderte sich die Taktik wieder dahingehend, dass der Schutthaufen auseinandergezogen und so effektiver abgelöscht werden soll.
Ein weiteres Augenmerk lag auf der Rauchentwicklung. Die Rauchsäule, die teilweise bis nach Wiesbaden sichtbar war, zog zunehmend in Richtung Hofheim und Frankfurt. Dort kam es zu teils erheblichen Geruchsbelästigungen und Sichtbehinderungen.
Mit Messfahrzeugen kontrolliert die Feuerwehr, ob für die Bevölkerung eine Gefahr besteht und bitte alle Anwohner Fenster und Türen geschlossen zu halten. Bisher wurden jedoch lediglich in unmittelbarer Nähe zum Brandort erhöhte Kohlenmonoxid-Messwerte festgestellt.
Wie lang der Einsatz noch andauert, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Führungskräfte vor Ort schätzten die Arbeitszeit in der Nacht zu Mittwoch auf zwei bis drei Tage. Personen kamen zum Glück bisher noch nicht zu Schaden.
Update 28.03. – 20:30 Uhr
50 Einsatzkräfte haben den ganzen Tag über mit 3 Werfern und 6 C-Rohren weitere Löscharbeiten durchgeführt und Teile des Haufens kontrolliert abbrennen lassen. Doch die Intensität ist immernoch so groß, dass ein effektives Ablöschen nicht möglich ist und eine massive Rauchentwicklung auf die Einsatzstelle aufmerksam macht.
Die Wehren der Umgebung arbeiten nun in Schichten, bis der Brand endgültig gelöscht wird. Bis dahin werden wohl noch mehr als 24 Stunden vergehen.
[flickr-gallery mode=“photoset“ photoset=“72157629321363380″]
Wir aktualisieren diesen Bericht, sobald es etwas Neues gibt.