(me) Eine 3000m² große Lagerhalle mit Brennstoffen für die Zementindustrie ist in der Nacht zum Sonntag in Flörsheim-Wicker komplett ausgebrannt. Bei Ankunft der Feuerwehr brannte die Halle auf dem Gelände einer Wertstoffsortierungsanlage bereits in voller Ausdehnung. 120 Einsatzkräfte bekämpften den Brand, bei dem ein Schaden von 1 Millionen Euro entstanden ist.
Gegen 2:15 Uhr hatte die Brandmeldeanlage auf dem Gelände ausgelöst und damit die Feuerwehr alarmiert. Als diese Eintraf, stand die Halle bereits in Vollbrand. Da die Verkleidung der Halle nur als Wetterschutz dient, ist damit auch die Stabilität eingeschränkt und ein Innenangriff kaum möglich.
In der Halle brennt das gelagerte Produkt der Firma: Brennstoffe für die Zementindustrie. Die 3000m² große Halle ist rund zur Hälfte gefüllt. Maschinen oder Anlagen befinden sich in der Halle keine. Aus diesem Grund ist auch hier keine Sprinkleranlage installiert.
Auch Nachbargebäude sind kaum gefährdet. Nur ein Förderband in einigen Metern Höhe verbindet das Lager mit der Produktionshalle. Doch genau dieses gerät gegen 3 Uhr in Brand. Eine Verrauchung der Produktionshalle ist so kaum zu vermeiden. Mit einem Wasserwerfer, mehreren Rohren und einem Bagger kann die Brandausbreitung jedoch rechtzeitig gestoppt werden.
Da sich auch eine bemerkenswerte Rauchwolke gebildet hat und Richtung Süden zieht, messen Spezialeinheiten die Gefahrstoffkonzentration in der Luft um eine Gefährdung der Bevölkerung auszuschließen. Zu diesem Zeitpunkt sind rund 120 Feuerwehrkräfte aus den Wehren Försheim, Hochheim und Hofheim vor Ort. Bis zum Ende der Löscharbeiten am Montagmorgen kommen zusätzlich Feuerwehren aus Diedenbergen, Eschborn, Bad Soden und Frankfurt-Höchst zum Einsatz.
Nach knapp zwei Stunden können mit dem Bagger zwei Tore zur Halle eingerissen werden. Damit können die Einsatzkräfte das Löschwasser gezielter auf den Brand richten. Letztlich sind zwei Wenderohre über Drehleitern und zwei Monitore sowie zeitweise mehrere C- und B-Rohre im Einsatz.
Um die großen Mengen Löschwasser zum Einsatz zu bringen, wird mit dem „Holland-Fire-System“ der FF-Flörsheim ein F-Leitung von der naheliegenden Deponie entlang der B40 zur Einsatzstelle gebracht. Die Löscharbeiten dauerten dennoch bis in die späten Morgenstunden an.
Nach Aussage eines Mitarbeiters vor Ort sind die Brennstoffe nicht organisch und so hinsichtlich Selbstentzündung relativ ungefährlich. Durch kleine Metallteilchen oder Ähnliches kann es dennoch zu einem Schwelbrand kommen. Auch Brandstiftung konnte die Polizei heute noch nicht ausschließen.
[Update – 24.05.2010, 10:00 Uhr]
Die Löscharbeiten gelten erst am Montagmorgen vorerst als Beendet. Statiker und Polizei sind vor Ort, um die Lage einzuschätzen. Ob die Halle komplett abgerissen und weitere Tätigkeiten nötig sind, ist derzeit noch unklar.