Wieder einmal kam es durch das gefährliche Kohlenmonoxid (CO) zu mehreren Verletzungen in einer Wohnung. In der Nacht zu Montag wurden dabei in Rüdesheim drei Personen, darunter zwei Kinder, teilweise schwer verletzt. Nur durch getragene CO-Warnmelder der Rettungswagenbesatzung konnte die Gefahr erkannt werden.
Gegen 23 Uhr kam der Rettungswagen an seiner Einsatzstelle an, einem Wohnhaus in Rüdesheim. Die Meldung war nicht außergewöhnlich: bewusstloses Kind, Ursache unbekannt. Sensibilisiert durch die Ergebnisse der CO-Studie der Berufsfeuerwehr Wiesbaden trägt der Rettungsdienst im Rheingau-Taunus-Kreis die empfohlenen CO-Warnmelder.
Der Notarzt stellte bei beiden Kindern und der Mutter in einem Schnelltest eine Kohlenmonoxid-Vergiftung fest. Alle drei kamen in eine Wiesbadener Klinik, wo die Möglichkeit zur Druckkammerbehandlung bestand. Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Rüdesheim und Eltville nahmen Messungen in der Wohnung vor.
Durch die umfangreiche Belüftung waren hier jedoch anfangs keine erhöhten Messwerte festzustellen. Da der Schornstein der Wohnung an ein Mehrparteienhaus angrenzt, kontrollierten die Einsatzkräfte dieses ebenfalls. Auch hier konnten zum Glück keine erhöhten Messwerte festgestellt werden.
Während der Maßnahmen standen mehrere Rettungswagen, Notärzte und Feuerwehrkräfte in Bereitschaft. Nachdem die Feuerwehrleute in der Waschmaschine und im Bett des kollabierten Kindes erhöhte CO-Werte messen konnten, bestand der Verdacht, dass das Kind das Kohlenmonoxid in seiner Kleidung verschleppt haben und die Quelle des Gases wo anders zu suchen sein könnte.
Gegen 1 Uhr war der Einsatz der Rettungskräfte beendet. Ohne die CO-Warnmelder wären sowohl Rettungskräfte als auch die weiteren Familienmitglieder der Gefahr unbemerkt ausgesetzt gewesen. Ausstattung und Schulungen ließen die Rettungskräfte jedoch schnell und richtig handeln.
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Downloads:
- MMH-Studie: „Gefährdung durch Kohlenstoffmonoxid an der Einsatzstelle“ (PDF)
Studienbericht mit einer Gefährdungsanalyse durch Kohlenstoffmonoxid an der Einsatzstelle inkl. Empfehlung zur Ausstattung von Einsatzkräften und Abwicklung von Einsätzen mit erhöhtem Kohlenstoffmonoxidgehalt in der Atmosphäre. - Fachempfehlung des DFV: „Rahmenempfehlung zu Einsätzen bei Verdacht auf einen CO-Notfall innerhalb von Räumlichkeiten“ (PDF)
- Info-Broschüre für Haushalte: „Gefahr durch CO – Kohlenstoffmonoxid“ (PDF)