180 Kinder und Jugendliche übten am Samstag an der Kasteler Reduit den Großeinsatz. Brände löschen, Verletzte retten, Erste-Hilfe leisten – Die Jugendgruppen der Wiesbadener Hilfsorganisationen zeigten bei der Übung und einem Aktionstag ihr Können. Die Spenden und Einnahmen kommen der Brückenschule Wiesbaden zu Gute.
Während eines Konzerts bricht in der Reduit in Mainz-Kastel ein Feuer aus. Rund 40 Kinder und Jugendliche werden durch das Feuer und die Panik verletzt – einige springen verzweifelt in den Rhein.Ein dramatisches Szenario, dass die Jugendgruppen der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks (THW), der Johanniter Unfallhilfe, des Deutsches Roten Kreuzes und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bewältigen mussten.
Gegen 14 Uhr heulen die Sirenen. Zahlreiche Löschfahrzeuge und Rettungswagen rücken an. Die zuerst eingetroffenen Kräfte müssen sich erstmal einen Überblick verschaffen. Der Dachstuhl der Reduit steht „lichterloh in Flammen“, im Innenhof liegen zahlreiche Verletzte. Jetzt gilt es die Verletzten zu retten und zu versorgen und das Feuer zu löschen. Der Einsatzleiter, der Leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst – alle durch Jugendliche dargestellt – dirigieren die anrückenden Kräfte und richten Verletztensammelplätze ein.
Von allen Seiten werden C-Rohre zur Brandbekämpfung aufgebaut. Auch der Gelenkmast der Werkfeuerwehr InfraServ und eine Drehleiter der Berufsfeuerwehr geht in Stellung. Über eine „Wasserversorgung offenes Gewässer“ wird Löschwasser aus dem Rhein gepumpt. Während sich die Sanitäter der Johanniter-Jugend und des Jugendrotkreuzes mit Unterstützung der Jugendfeuerwehr bereits um die ersten Verletzten kümmern, rettet die THW-Jugend mit einem Leiterhebel eine Schwerverletzte aus einem Fenster im ersten Obergeschoss. Die DLRG-Jugend rettet mit zahlreichen Booten die Verletzten aus dem Rhein.
Nach rund zwei Stunden ist das Feuer „gelöscht“ und alle Verletzten gerettet. Die Übung war ein voller Erfolg, resümiert das Organisationsteam, dass den Aktionstag über ein Jahr lang vorbereitete. Auch der Leitende Branddirektor Harald Hagen lobte das Engagement: „Die Zusammenkunft ist eine einmalige Aktion, die perfekt vorbereit ist. Ich wünsche mir weiterhin eine gute Zusammenarbeit zwischen den Hilfsorganisationen. In Notfallsituationen arbeiten wir sehr gut Hand in Hand mit den Anderen zusammen. Wir können Stolz auf die Jugendlichen sein, was sie hier auf die Beine gestellt haben“. Auch die Schirmherrin Kristina Schröder, die als Ministerin für das Ehrenamt zuständig ist, freute sich sehr über das Engagement der Kinder und Jugendlichen, auch wenn sie aufgrund des Mutterschutzes selbst nicht anwesend sein konnte.
Vor und nach der Großübung stellten sich die Jugendgruppen auf einer Aktionsfläche vor. Interessierte Kinder konnten sich im Kistenklettern an einer Drehleiter versuchen, die Kletterwand des THW erklimmen oder von zwei Spielern des SV Wehen Wiesbaden ein Autogramm ergattern. Unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“ gehen alle Spenden und Einnahmen an die Wiesbadener Brückenschule, die kranken Kindern individuellen Unterricht bietet und dringend neue Räumlichkeiten benötigt.
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