Landrat Michael Cyriax hat den Katastrophenfall im Main-Taunus-Kreis mit Wirkung zum heutigen Donnerstag um 08:00 Uhr aufgehoben. Für die Nacht zum Freitag und in der Nacht zum Montag habe das Land Hessen zwar weitere 720 Flüchtlinge insgesamt angekündigt, der Kreis habe aber am Donnerstag um 08:00 Uhr die Notunterkünfte in die Hände privater Betreiber übergeben können. Der Katastrophenschutz habe weiterhin die Verantwortung für die Unterkünfte, jetzt könnten aber die ehrenamtlichen Einsatzkräfte abgezogen werden. Unterdessen werde die Hasselgrundhalle in Bad Soden für die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet, wie am gestrigen Mittwoch angekündigt.
Der Katastrophenfall war am Freitagmorgen um 09:58 Uhr offiziell festgestellt worden. Wie Cyriax erläutert, hatte der Kreis durch die Ausrufung des Katastrophenzustands bestimmte organisatorische und rechtliche Mittel in der Hand gehabt, die Unterkünfte Ländcheshalle in Hofheim-Wallau und die städtische Sporthalle Wallau mit Stadthalle in Hattersheim für die Flüchtlinge schnell und effizient vorzubereiten. Gleichzeitig habe der Kreis Verträge mit privaten Betreibern und mit den Städten Hofheim und Hattersheim vorbereiten können, um die weitere Organisation zu regeln. „Unsere Entscheidung, den Katastrophenfall festzustellen, war richtig“, so Cyriax. „Wir sind in einer Notlage, die Herausforderung ist dramatisch.“
Notunterkünfte Wallau und Hattersheim werden belegt – Bad Soden in Planung
Weil mehr Kinder eintreffen würden als gedacht, müssten die Reihen in den Hallen „entzerrt“ werden, erläutert Cyriax. Daher sei es nötig, zusätzlich die Hasselgrundhalle als Notunterkunft einzurichten. Das habe er Bürgermeister Norbert Altenkamp heute mitgeteilt.
Die jüngste Ankündigung des Landes, wieviele Flüchtlinge in den kommenden Tagen in den Kreis kämen, sei am Mittwochnachmittag beim Kreis eingetroffen, so der Landrat. Nach dem Einsatzbefehl des Landes vom vergangenen Freitag muss der Kreis insgesamt bis zu 1000 Personen in Notunterkünften unterbringen. Die ersten waren in der Nacht zum Dienstag in Wallau eingetroffen.
Die Hasselgrundhalle sei bereits bei den Vorplanungen untersucht worden, inwieweit sie als Unterkunft geeignet sei, so Cyriax. Da die Ländcheshalle und die Sporthalle Hattersheim aus verschiedenen Gründen noch geeigneter erschienen, seien erst diese Standorte gewählt worden. Cyriax hatte allerdings von Anfang an festgestellt, dass möglicherweise noch weitere Hallen benötigt würden.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.