(me) Immer wieder, wenn irgendwo viele Menschen vermisst werden, wie z.B. nach großen Naturkatastrophen kommen internationale Rettungshundestaffeln zum Einsatz. Um jederzeit, auch im Ausland, einsatzbereit zu sein benötigt es viel Übung und auch eine gewisse Organisation der Rettungshundeteams Weltweit. Die IRO (Internationale Rettungshunde Organisation) hat es sich zur Aufgabe gemacht die vielen nationalen Rettungshundeorganisationen zu unterstützen und eine gemeinsame Basis zum Erfahrungsaustausch und zur Einsatzorganisation zu schaffen. Sollte es nun irgendwo auf der Welt zu einem schweren Erdbeben kommen, so organisiert die IRO einen Rettungshundeeinsatz aus einem internationalen Kontingent und finanziert auch den entsprechenden Aufwand.
Um die Tauglichkeit von Hund und Hundeführer zu prüfen finden jährliche Tauglichkeitstests statt. Dieses Jahr, vom 02.11. bis zum 05.11., fand dieser Test in Deutschland statt. 38 Rettungshundeteams, unter Anderem aus Slowenien, Tschechien, Österreich, Kroatien und Frankreich, nehmen an den diesjährigen Leistungstests, die pro Team jeweils 2 Tage dauern, teil. Organisiert durch die Rettungshundestaffel aus Wiesbaden müssen die Teilnehmer ihr theoretisches als auch praktisches Können unter Beweis stellen. Insgesamt 7-mal müssen Rettungshundeteams, entweder alleine oder in Gruppen, an verschiedenen Schadensstellen nach verschütteten Personen suchen. Hauptstation für die Teams war der Hundeplatz in Hofheim-Diedenbergen, wo man sich wie im echten Einsatz ein Zeltlager aufbauen musste. Nachdem in der Nacht von Donnerstag auf Freitag die Nachtübungen durchgeführt wurden, begleiteten wir die Mannschaft aus Frankreich am Freitag zu den Tagübungen.
Kurz nach 11 Uhr wurden die 4 Teams von Mitgliedern der FF Wiesbaden-Stadtmitte nach Darmstadt zu einem alten Industriegelände gefahren. Vor Ort musste dann jedes Team, bestehend aus jeweils einem Rettungshund und einem Rettungshundeführer, 2 Tests durchführen. Das Team musste einen vorgegebenen Bereich auf dem Gelände nach verschütteten Personen absuchen. Wertungsrichter der IRO beobachteten die Vorgehensweise der Rettungshundeführer und auch das Können der Hunde und bewerteten dies entsprechend. Genau 20 Minuten bekam jedes Team um seinen bereich abzusuchen. Die Hundesführer wussten nicht wo und wie viele Statisten unter Geröll versteckt wurden, so mussten sie ihr gelerntes Wissen anwenden und auch den Hund entsprechend kontrollieren und motivieren. In unserem Fall musste zuerst ein unwegsamer Außenbereich und danach ein 3-stöckiges, weitläufiges, Gebäude abgesucht werden. Für die Hundeführer war es dabei wichtig dem Hund genaue Anweisungen zu geben, genau und sensibel auf sein Verhalten zu reagieren sowie auch darauf zu achten ihm regelmäßig Trinken und Ruhepausen zu geben. Das gute dabei: Für die Hunde ist das alles nur ein Spiel. Der Hund weiß: Wenn er einen Menschen findet, dann bekommt er eine Belohnung bzw. sein Spielzeug. Eine 3-jährige Ausbildung muss der Hund durchlaufen, bis er als Rettungshund eingesetzt werden kann und die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier muss kontinuierlich geübt werden.
Nach ein paar Stunden kehren die Teams wieder nach Diedenbergen zurück, wo an einer Box getestet wird, wie der Hund auf seinen Fund aufmerksam macht. Wie alle Tests wird dieser von Wertungsrichter bewertet. Alle Bewertungen werden in einer Wertung, zusammen mit dem Ergebnis einer Tierärztlichen Untersuchung, zusammengefasst. Aus dieser Entwertung ergibt sich, ob ein Rettungshundeführer und/oder der Rettungshund für den internationalen Einsatz tauglich sind.
Noch bis zum Sonntag werden diese Tests durchgeführt – dieses Jahr nimmt leider kein deutsches Team daran teil.
Nützliche Links zum Thema: