(me) In der Nacht zum Donnerstag ereignete sich auf der A3 Köln – Frankfurt bei Raunheim ein fürchterlicher Verkehrsunfall, bei dem ein Mensch starb und 2 weitere leichtverletzt wurden.
Gegen 01:00 Uhr musste der Fahrer eines VW Passat wegen einer Panne ca. 1 km vor Raunheim anhalten. Da es an dieser Stelle keinen Standstreifen gibt, stand der PKW auf dem rechten der vier Fahrspuren. Ein VW Golf kam hinzu, um dem Passat-Fahrer zu helfen. Ein LKW Fahrer übersah offenbar die mit Warnblinklicht gesicherte Gefahrenstelle und krachte wahrscheinlich ungebremst in den Passat, nahm auch den Golf mit und kam erst 150 Meter weiter, quer auf der Fahrbahn, zum Stehen.
Während sich der Fahrer des Golfs mit einem beherzten Sprung über die Leitplanke vor dem LKW retten konnte hatte der 60 Jahre alte Fahrer des Passat in seinem Fahrzeug keine Überlebenschance. Da die komplette Fahrbahn versperrt war, staute sich der Verkehr sehr schnell und die alarmierten Feuerwehrkräfte aus Raunheim und Wiesbaden hatten starke Probleme an die Unfallstelle zu kommen. Die FF-Raunheim, die als erste an der Einsatzstelle ankamen kümmerten sich um den leichtverletzten LKW Fahrer und stellten den Brandschutz sicher. Die FF-Nordenstadt und der Rüstzug der Berufsfeuerwehr unterstützten die Bergungsarbeiten u.a. durch das Ausleuchten der Einsatzstelle. Rettungskräfte aus Raunheim transportierten den Fahrer des LKW und den Golf-Fahrer, jeweils leichtverletzt, in umliegende Krankenhäuser, während die Polizei mit der Spurensicherung begann. Für über dreieinhalb Stunden blieb die A3 zwischen dem Wiesbadener Kreuz und Raunheim komplett gesperrt, bis um 03:40 Uhr eine Fahrspur wieder freigegeben werden konnte. Neben einem Großaufgebot von Abschleppunternehmen war auch ein Fahrzeug des DRK Raunheim an die Einsatzstelle gekommen um die Einsatzkräfte mit warmen Getränken und Essen zu versorgen.
Bei diesem Einsatz zeigte sich, dass 2 wichtige Verhaltensregeln auf Autobahnen nur selten eingehalten werden:
1.: Wenn Sie eine Panne auf der Autobahn haben, dann verlassen sie schnellstmöglich das Fahrzeug und begeben Sie sich hinter eine Leitplanke. Schalten Sie erst das Warnblinklicht ein und sichern Sie dann die Gefahrnestelle durch ein Warndreieck min. 150m vor ihrem Fahrzeug. Hilfreich kann auch eine Warnweste im Fahrzeug sein, die ihre Erkennbarkeit vor Allem nachts erhöht!
2.: Wenn Sie in einen Stau kommen, dann machen Sie zuerst das Stauende für den nachfolgenden Verkehr durch Warnblinklicht erkennbar und bilden Sie vorsorglich eine Rettungsgasse. Die Rettungsgasse wird zwischen dem linken und dem rechten Fahrstreifen, bei mehrspurigen Autobahnen zwischen dem linken und dem mittleren Fahrstreifen gebildet. Die Rettungsgasse kann im Ernstfall Leben retten!