Für die nächsten Tage besteht nach aktuellen Prognosedaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in weiten Teilen Hessens mittlere bis hohe Waldbrandgefahr. Ergiebige Niederschläge sind vorerst nicht in Sicht, die Gefahrensituation bleibt angespannt. Das Hessische Umweltministerium hat daher seit Dienstag die erste von zwei Alarmstufen – Alarmstufe A – für die Forstverwaltung in Hessen ausgelöst. In Wiesbaden wurden außerdem sämtliche Grillplätze geschlossen. Das Regierungspräsidium warnt zudem vor der Entnahme von Wasser aus Bächen.

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Mit dem Ausrufen der zweithöchsten Alarmstufe wird u.a. sichergestellt, dass die besonders gefährdeten Waldbereiche verstärkt überwacht werden. Die Forstverwaltung stellt zudem die technische Einsatzbereitschaft sicher und intensiviert den Kontakt zu den örtlichen Brandschutzdienststellen. In besonders gefährdeten Waldgebieten bzw. Waldrandbereichen kann es zur Schließung von Grillstellen kommen. Auch die vorübergehende Sperrung von Waldwegen und Waldflächen ist nicht ausgeschlossen. Für diese Maßnahmen wird die Bevölkerung bereits jetzt um Verständnis gebeten.
Das Ministerium bittet zudem alle Waldbesucherinnen und Waldbesucher um erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit. Gerade auf Windwurfflächen und in den durch Borkenkäfer abgestorbenen Waldbeständen ist die Gefahr hoch, da hier viel trockenes Holz liegt. Gleiches gilt für die Waldrandbereiche, die durch erhöhte Sonneneinstrahlung und Wind stärker austrocknen. Außerhalb der ausgewiesenen Grillstellen darf kein Feuer entfacht werden. Auf den Grillplätzen sollte darauf geachtet werden, dass kein Funkenflug entsteht und dass das Feuer beim Verlassen des Grillplatzes richtig gelöscht wird. Im Wald ist das Rauchen grundsätzlich nicht gestattet. Waldbrandgefahr geht ebenfalls von liegen gelassenen Flaschen und Glasscherben, aber insbesondere auch entlang von Straßen durch achtlos aus dem Fenster geworfenen Zigarettenkippen aus. Alle Waldbesucher werden zudem gebeten, die Zufahrtswege in die Wälder nicht mit Fahrzeugen zu blockieren. Pkws dürfen nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt werden. Die Fahrzeuge sollten nicht über trockenem Bodenbewuchs stehen.
Wer einen Waldbrand bemerkt, wird gebeten, unverzüglich die Feuerwehr unter Notruf 112 oder die nächste Forstdienststelle zu informieren. Dabei kommt es auch auf eine präzise Ortsbeschreibung an, um die Feuerwehr gezielt zum Einsatzort zu führen (Rettungspunkte, allgemein bekannte Parkplätze oder ähnliches zur Beschreibung nutzen). Seit Beginn des Jahres kam es in Hessen zu etwa 40 Waldbränden mit einer Schadfläche von rund 10 Hektar. Im Vergleichsraum des Vorjahres waren es 25 Waldbrände mit einer Schadfläche von einem Hektar.
Schließung aller Wiesbadener Grillplätze
Durch die nach wie vor anhaltende Trockenheit werden sämtliche städtischen Grillplätze im Wiesbadener Stadtforst ab sofort geschlossen. Das Grünflächenamt bittet um Verständnis für diese Maßnahme, die nicht nur dem Schutz der Natur, sondern auch der Menschen dient. Feuerwehr und Forstdienststellen bitten die Bevölkerung weiterhin um erhöhte Aufmerksamkeit – Ordnungskräfte werden die Waldflächen verstärkt kontrollieren.
Bäche leiden unter Trockenheit
Aufgrund der aktuellen Trockenheit kommt es außerdem zu einer immer kritischeren Wasserführung in den Bächen der Landeshauptstadt Wiesbaden sowie der Kreise Main-Taunus, Rheingau-Taunus und Hochtaunus. Eine Änderung der niederschlagsarmen Witterung ist nicht in Sicht. Das Regierungspräsidium Darmstadt appelliert deshalb in Abstimmung mit den unteren Wasserbehörden an die Bürgerinnen und Bürger, dort bis auf Weiteres kein Wasser aus den Bächen zu entnehmen – lediglich im Einzugsgebiet der Wisper darf noch zulassungsfrei Wasser entnommen werden. Besitzer eines Wasser-Entnahmerechts sind dazu aufgerufen, sparsam mit dem Wasser umzugehen.
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