(sst) Bei heftigen Unwettern in der Nacht von Montag auf Dienstag liefen zahlreiche Keller in Wiesbaden voll Wasser – Einige Geschäfte wurden vom Wasser durchspült. Die Feuerwehren in Wiesbaden waren mit knapp 400 Einsatzkräften teilweise über 12 Stunden im Dauereinsatz. Mit Tauchpumpen, I-Saugern und Wasserschiebern wurde den Unwetterschäden zu Leibe gerückt.
Nachdem auch im restlichen Deutschland zahlreiche Unwetter wüteten, suchte ein schweres Unwetter mit Starkregen Wiesbaden in der Nacht von Montag auf Dienstag heim. Gegen halb 12 Uhr gingen in der Leitstelle der Feuerwehr Wiesbaden die ersten Notrufe ein. Nach und nach wurden nun die Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren alarmiert, um die zahlreichen Unwetterschäden beseitigen zu können. Bereits auf der Anfahrt zum Gerätehaus konnten viele Freiwillige Feuerwehrleute das Ausmaß des Unwetters erahnen: Zahlreiche Straßen waren vom Wasser überschwemmt, Mülltonnen lagen auf der Straße verteilt, Gullideckel wurden durch den Wasserdruck ausgehoben, Bäume waren umgestürzt und auch einige Keller von Feuerwehrmitgliedern waren bereits vollgelaufen. Auch die Einsatzfahrten mussten dem Wetter entsprechend vorsichtig erfolgen – immer wieder gerieten auch die Feuerwehrfahrzeuge in Aqua-Planing-Gefahr. Da immer mehr Notrufe von hilfesuchenden Bürgern eingingen, wurde auf dem Real-Parkplatz in Nordenstadt ein Bereitstellungsplatz für die Einsatzkräfte eingerichtet. Von hier aus wurden die Einsatzstellen vom ELD2 in Zusammenarbeit mit der Leitstelle koordiniert und die Einsatzkräfte entsandt.
Besonders betroffen von dem Unwetter waren die östlichen Vororte Nordenstadt, Bierstadt, Erbenheim, Sonnenberg, Auringen und Rambach. In Auringen musste die Auringer Mühle vor weiteren Unwetterschäden bewahrt werden. Mit zahlreichen Sandsäcken wurde verhindert, dass der angrenzende Bach über die Ufer trat und mit Tauchpumpen und I-Saugern wurde das historische Gebäude vom Wasser befreit. Hier kam neben den Kräften der Feuerwehr auch das THW mit einem Fahrzeug zum Einsatz. Im Stadtteil Nordenstadt, der am stärksten betroffen war, waren auch der Praktiker-Baumarkt, der Real-Einkaufsmarkt und zahlreiche Geschäfte im Gewerbegebiet Borsigstraße voll Wasser gelaufen. Die Feuerwehr war mit zahlreichen Nass- und Trockensaugern (I-Sauger), Tauchpumpen, Fahrzeugpumpen und Wasserschiebern damit beschäftigt, die Geschäftsräume, Wohnungen und Keller leer zu pumpen. Auch Aufzugsschächte und die Tiefgarage eines Nordenstadter Hotels waren vom Unwetter betroffen.
Als die meisten Einsätze am Dienstagmorgen abgearbeitet waren, konnten erste Kräfte gegen halb 6 Uhr wieder einrücken. Nachdem die Fahrzeuge und Gerätschaften wieder einsatzbereit waren, kehrten viele Einsatzkräfte wieder in die wohlverdienten Betten zurück. Doch als viele Bürger wenige Stunden später nach dem Aufstehen entdeckten, dass auch ihr Keller voll Wasser gelaufen war, musste die Leitstelle viele Freiwillige Feuerwehren erneut alarmieren. Andere FF’s waren immer noch im Einsatz. Bis in die Mittagsstunden mussten wieder zahlreiche Keller leergepumt und Wohnungen notdürftig Trocken gelegt werden. Gegen Mittag wurden die eingesetzten Feuerwehrkräfte dann zum Feuerwehrhaus Nordenstadt geschickt. Dort wurden die Feuerwehrleute mit Frühstück und Getränken versorgt. Bis auf wenige FF’s konnten die Feuerwehren nur endgültig einrücken, da ein Großteil der Einsatzstellen abgearbeitet waren. Die FF-Nordenstadt konnte nun mit Unterstützung der FF-Erbenheim die letzten Wasserschäden beseitigen.
In der Nacht wurden durch die rund 400 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehren, den Freiwilligen Feuerwehren, dem THW und auch der DLRG knapp 240 Einsatzstellen abgearbeitet. Zahlreiche Einsatzkräfte waren weit über 12 Stunden im Dauereinsatz. Die Spuren des Unwetter waren auch in den nächsten Tagen noch sichtbar: Viele Straßen waren vom Schlamm bedeckt.
Da das Team Wiesbaden112 selbst im Einsatz war, konnten wir leider keine Fotos machen. Daher könnt Ihr uns auch weiterhin Eure Fotos an fotos@wiesbaden112.de schicken! Danke.
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